Cryoshell – Cryoshell

Was kommt dabei heraus, wenn sich eine ehemalige “Star Search”-Teilnehmerin, ein ausgebildeter klassischer Pianist und ein Rockmusiker zusammentun?

Im Fall des dänischen Trios Cryoshell ist das Ergebnis eine Symphonic/Gothic-Rock-Band. Am 26. August steht ihr selbstbetiteltes Debütalbum in den Läden – hier erfahrt ihr mehr dazu.

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Ja, Cryoshell machen eher weichen Gothic Rock. Trotzdem ist ihr gut 40 Minuten langes Debütalbum gar nicht so mainstreamig wie man es im Angesicht der “Star Search”-Teilnahme von Frontfrau Christine Lorentzen erwarten würde. Von irgendwelchem popigen Schnulzenmist wird man auf “Cryoshell” nämlich dankenswerter Weise verschont.

Stattdessen liefern die Dänen stimmungsvollen Gothic Rock mit ausgeprägter symphonischer Note. Im Mittelpunkt steht aber immer der Gesang, der – fern von Heulboje oder Mezzosopran – sehr natürlich und sympathisch herüberkommt. Ein großer Pluspunkt des Albums ist auch die symphonische Komponente. Sämtliche klassische Einwürfe wirken hochwertig und echt, die Hintergründe klingen zu keiner Zeit nach Konserve.

Was die musikalische Bandbreite von Cryoshell anbelangt, so bewegt sich die Gruppe wie erwähnt in einem vergleichsweise weichen Spektrum. Trotzdem sind die schönen Rock-Balladen a la “Fallen” nicht die einzige Facette der Band. Das Trio liefert nämlich auch bissigere Songs, deren Riffs durchaus auch mal angenehm heavy klingen dürfen (“Bye Bye Babylon”). Ob zärter oder härter – was Cryoshell hier hören lassen weiß dank griffigen Refrains, guten Spielfertigkeiten und einem unbestritten positiven Gesamteindruck zu gefallen.

Einziger wirklicher Kritikpunkt des Albums: Einige interessante Aspekte, die Cryoshell aufgreifen, werden gar nicht weitergeführt. So ist im ersten Stück “Creeping in my Soul” auch Sprechgesang zu hören, der überraschend gut in das Symphonic-Rock-Klangbild passt und im Genre ja nicht gerade alltäglich ist. Leider tritt der Sprechgesang aber wirklich nur in diesem einen Lied auf.

Fazit

Ein gutes Debüt, das Lust auf mehr macht.

Punkte: 8 / 10

 

Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de