Als melodische, relativ weiche Metal-Band mit hoch singender Frontfrau erinnern My Black Light spontan an diverse skandinavische Symphonic-Metal-Bands. Die 2008 gegründete Gruppe aus Italien sieht sich selber allerdings als Gothic-Metal-Band und legt auch ihren Stil dementsprechend aus.
Im November 2010 wurde mit „Human Maze“ das Debütalbum der Truppe veröffentlicht – allerdings rein digital. Die „richtige“ Veröffentlichung des Albums folgt erst in diesem Jahr, genauer gesagt Ende Oktober.
„My Black Light“ enthält zwölf Tracks mit einer Gesamtspielzeit von 49 Minuten. Geboten wird melodischer, weicher Metal, der phasenweise eigentlich mehr an Rock erinnert. Charakter erhält der Sound durch Sängerin Monica Primo, die mit ihrem glasklaren Gesang den Mittelpunkt der Band bildet.
Auch wenn das Lineup es nahe legt, geht die Reise für My Black Light wie erwähnt nicht in Richtung Symphonic Metal. Die Italiener belassen ihre Spielgeschwindigkeit nämlich meistens im Midtempo und verzichten auf Sopraneinlagen. Außerdem setzt die Band auch nicht auf orchestralen Bombast, sondern begnügt sich mit einem gefälligen Keyboard-Hintergrund.
Ein weiterer Punkt, der My Black Light in Richtung Gothic Metal rückt, ist die zweite Gesangsstimme. Als Gegenpol zum hohen Gesang von Frontfrau Monica sind nämlich auch tiefe Growls zu hören. Diese treten allerdings nur gelegentlich auf, viele der Lieder verzichten gleich komplett auf den Gutturalgesang.
Das führt zusammen mit dem moderaten Härtegrad und einer nur marginal vorhandenen Düsternote dazu, dass My Black Light im Vergleich mit anderen Gothic-Metal-Bands deutlich heller klingen. Hierdurch haben die Italiener etwas weniger Atmosphäre und Tiefgang als manch anderen Genre-Band, sind aber gleichzeitig auch zugänglicher. Gothic Metal in der Light-Version sozusagen.
Dieses Konzept, das weder ganz Gothic Metal noch Symphonic Metal ist, muss man natürlich mögen um „Human Maze“ etwas abgewinnen zu können. Unter dieser Voraussetzung findet man in der CD aber ein durchaus hörenswertes Werk, das gerade für ein Debüt auch durch ein hohes technisches Niveau überzeugen kann.
Das Level der bekannteren Genre-Vertreter erreichen My Black Light mit ihrem ersten Album zwar noch nicht – dafür fehlt noch ein wenig die Finesse, ein Stück Unverwechselbarkeit, eben das gewisse Etwas. Trotzdem zeigt sich die Band auf ihrem Debüt mit einer respektablen Leistung und wird in Zukunft sicher wieder von sich hören lassen.
Fazit
Ein hörenswertes Debüt.
Punkte: 7 / 10
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de