Farsot – Insects

Farsot aus Deutschland stehen anno 2011 für eine relativ weiche, durchaus anspruchsvolle Variante des Black Metal. Vor vier Jahren hat die Gruppe mit ihrem Debütalbum “IIII” zum ersten Mal in größerem Maße auf sich aufmerksam gemacht.

Seit einigen Tagen ist nun ihr zweites Album “Insects” erhältlich. Schon gleich zu Beginn wartet es mit einer dicken Überraschung auf.

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Jene Überraschung sieht man schon beim Blick auf die Liedliste: Farsot singen jetzt auf Englisch. Bislang kennt man die Gruppe eigentlich nur mit deutschen Texten, aber das ist scheinbar Vergangenheit. Ihr neues Album “Insects” hat die Band nämlich gleich komplett auf Englisch gehalten.

Klanglich zeigen sich Farsot mit einem unaufdringlichen Stil, der sich weder auf Härte noch auf Geschwindigkeit konzentriert. Stattdessen hört man riffig gehaltenen Midtempo-Metal, der des öfteren in verträumt-ruhige Passagen übergeht. Hierfür lassen sich Farsot die nötige Zeit. Mit ihren Downtempo-Einlagen, gelegentlichen gesprochenen oder geflüsterten Passagen sowie teils komplexem Riffing bringen es die Lieder auf “Insects” mitunter auf eine Länge von zehn Minuten.

Vom 20-Minuten-Epos des Vorgängeralbums ist das zwar ein gutes Stück entfernt, dennoch haben alle Stücke auf “Insects” immer genug Spielraum zur Entfaltung ihrer Atmosphäre. Der wird auch genutzt. So bauen sich manche Lieder erst nach und nach auf, geben dem Hörer genug Einarbeitungszeit oder bieten angenehm wechselhafte Klangstrukturen. Über die üppige Gesamtspielzeit von 55 Minuten kann man sich da nur freuen.

Ein echtes Aha-Erlebnis sollte man auf “Insects” hingegen nicht erwarten. Das Album lebt mehr von seinem Gesamteindruck als von greifbaren Höhepunkten, sodass wirklich hervorstechende Punkte hier ausbleiben. Verzichten muss man auch auf markante Solopassagen oder ähnliche technisch auffallende Momente. Dafür bieten Farsot allerdings ein durchgehend gutes Riffing.

Fazit

Wirklich denkwürdige Momente hat “Insects” zwar nicht, ein hörenswertes Album ist es aber allemal.

Punkte: 7.5 / 10

 

Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de