Über die Gruppe Eisregen kann man eines immer mit Sicherheit behaupten: Die Band polarisiert. So wird die aus Thüringen stammende Dark/Death-Metal-Combo schon seit jeher ebenso verehrt wie verschmäht. Ins Gespräch brachte sich die Gruppe dabei stets mit sehr morbiden Texten, die oft Gegenstand von Kritik waren.
Von allem unberührt blieb über all die Jahre jedoch die Schaffenskraft der Band. Aktuell arbeitet die Gruppe schon an ihrem zehnten Album „Todestage“ – dabei ist vor wenigen Tagen erst ihr neuntes Werk „Rostrot“ erschienen. Mehr zur neuen CD erfahrt ihr in dieser Rezension.
„Rostrot“ steht für 50 Minuten Eisregen wie man sie kennt. Im Vergleich zu den Vorgängeralben hat sich hier nämlich weder musikalisch noch textlich merklich etwas verändert.
Rein klanglich setzt es also wieder eine düstere Mischung aus Dark Metal und Death Metal, die wie gewohnt von einem Klavier begleitet und stark durch die markante Stimme von Sänger Michael Roth charakterisiert wird. Dessen Gesang ist dabei wieder recht variabel und reicht von aggressivem Gekrächze über Klargesang bis hin zu leisem Flüstern.
Auch von der Intensität her deckt „Rostrot“ wieder eine große Bandbreite ab, denn von Blastbeat-Attacken („Blutvater“, „Wechselbalg“) bis zu trägem Downtempo („Bewegliche Ziele“) wird alles geboten. Dass dabei wieder auf Gitarrensoli oder sonstige hervorstechende Instrumentalpassagen verzichtet wird ist für Eisregen-Fans wohl keine Überraschung, denn durch allzu gewagte Spielfertigkeiten hat sich die Band ohnehin noch nie ausgezeichnet.
Die großen Charakteristika der Gruppe liegen vielmehr im textlichen Bereich. Auch hier ist auf „Rostrot“ alles beim Alten geblieben. Das heißt zunächst natürlich, dass sich die Lyrik teilweise wieder hart an der Geschmacksgrenze bewegt. Allerdings kann man Eisregen nicht vorwerfen, irgendwelche Brutalitäten allein um ihrer selbst Willen zu bringen. Stattdessen sind die Texte von Eisregen gerne bewusst überzeichnet und sprechen mitunter auch ernsthafte Themen an.
Alles in allem kann man festhalten, dass sich „Rostrot“ unter den übrigen Alben von Eisregen weder nach oben noch nach unten wirklich abhebt. So läuft das Werk weitgehend ohne Überraschungen ab, landet aber voll im Rahmen des Erwarteten.
Fazit
„Rostrot“ bietet im Prinzip mehr vom Gleichen.
Wer vorher kein Eisregen-Fan war wird es also auch mit dieser CD nicht werden.
Die Anhänger der Band bekommen hingehen das was sie erwartet haben.
Punkte: 7 / 10
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de