Capud Draconis – Musica Aetatis

Nach „Musica Nova“ in 2010 und „Musica Divina“ in 2011 schließt die deutsche Mittelalter-Gruppe Capud Draconis in diesem Jahr ihre Musica-Trilogie ab.

In wenigen Wochen erscheint mit „Musica Aetatis“ nämlich deren Finale. Hier lest ihr wie es sich anhört.

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Auf „Musica Aetatis“ bieten Capud Draconis eine Mischung aus eigener Musik und historischem Liedgut. Gesungen wird auf der 45 Minuten langen CD fast nie, denn alle Lieder bis auf eines sind instrumental. Die einzige Ausnahme ist das Stück „Saturn“, dem ein Text von Friedrich Leopold Graf zu Stolberg (1750 – 1819) zugrunde liegt.

Wie beim Vorgängeralbum ist die musikalische Ausrichtung sehr klassisch gehalten, denn im Mittelpunkt stehen Schlagwerk und Dudelsäcke. Über diesem Fundament bauen Capud Draconis aber diverse Begleitinstrumente auf, namentlich Laute, Harfe und Maultrommel. Für einige klangliche Vielfalt ist also auf jeden Fall gesorgt.

Hierzu trägt auch die große Bandbreite an Stimmungen auf „Musica Aetatis“ bei. Während „Primordium“ zum Beispiel einen gemächlichen Einstieg liefert, stehen Stücke wie „Merkur“ und „Mars“ für schnelle Melodien und einiges an Feuer. Genauso gibt es auf dem Album aber auch das ruhige, mystisch inszenierte „Luna“, das größtenteils auf Saiteninstrumente setzt und Dudelsäcke weglässt.

Den hohen Grad an Abwechslung haben Capud Draconis im Vergleich zum letzten Album also definitiv gehalten. Trotzdem ist „Musica Aetatis“ im Vergleich zu „Musica Divina“ insgesamt etwas schneller und lebhafter geworden. Das dürfte unter anderem auch an Okusa dem Bulligen liegen. Der Musiker, der früher bei Schelmish und Corvus Corax aktiv war, hat auf „Musica Aetatis“ nämlich das Schlagwerk eingespielt. Zusammen mit der tendenziell höheren Spielgeschwindigkeit bringt das Capud Draconis mehr Schwung als bei ihrem letzten Album.

Und mehr Schwung tut den Musikern auf ihrem neuen Werk sehr gut. So entfalten die guten, griffigen Melodien der Band gerade in den schnellen Stücken ihre volle Wirkung und reißen den Hörer mit – in den langsameren fällt ihnen das manchmal noch schwerer. Sowohl in den langsamen als auch in den schnellen Stücken zeigen Capud Draconis jedoch stets tadellose Spielfertigkeiten, die auch von einer klaren Produktion unterstützt werden.

Fazit

Mit diesem gelungenen und facettenreichen Album sind Mittelalter-Freunde gut bedient.

Punkte: 8 / 10

 

Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de