Coppelius am 28.12.2012 in Kaiserslautern – Konzertbericht

Am 28. Dezember war es wieder soweit. Coppelius luden zum traditionellen Konzert zwischen den Jahren in die Kammgarn nach Kaiserslautern ein.Was dort so alles vonstatten ging und welche Überraschungen auf den geneigten Hörer warteten, lest ihr in diesem Konzertbericht.

Den Anfang machte an diesem Abend die Berliner Combo Eden weint im Grab. Seit 2002 stehen Alexander Paul Blake und seine Bandfür eine düstere Mischung aus Dark Metal, Black Metal und Gothic.

Mit einem Akustikset bewies die Band sehr eindrucksvoll, dass sie sich auch auf die leisen Töne versteht. Geboten wurde eine Mischung aus balladesken Stücken wie “Gespenster-Revue” und rockigeren Werken wie dem “Requiem in Sepia” oder “Undine”.Alexander Paul Blake versteht es, sein Publikum mal mit sanfter Stimme und mal mit Growls in seinen Bann zu ziehen, und dabei düstere Bilder zu zeichnen.

Zum Lied “Moritat des Leierkastenmanns” kündigte sich ein ganz besonderer Gast auf der Bühne an: Le Comte Caspar begleitete das Lied wie immer meisterlich mit seiner Klarinette. Zum Abschluss gab es noch eine Coverversion vom Das Ich-Titel “Kindgott”. Dieses Lied war das einzige Manko am Auftritt der Berliner – leider gibt es selten gute Coverversionen, so konnte auch diese nicht recht überzeugen. Im Fazit war das Akustikset jedoch ein gelungener Start in einen gelungenen Abend.

Nach “Kindgott” verabschiedete sich die Band direkt, da sich schon der nächste Programmpunkt abzeichnete.Herr Nobusama und Butler Bastille präsentierten nun die Gewinner des “Das Amulett”-Interpretationswettbewerbes. Der Wettbewerb war von Coppelius in deren Fanforum ausgerufen worden, da “das Amulett” wohl eine Generalüberholung nötig hatte. Die Sieger, Benedikt und Robert, konnten das Publikum nun mit ihrer Gitarrenversion des Stückes überzeugen. Unterstützung erhielten sie dabei von Coppelius-Schlagzeuger Nobusama.

Danach war es endlich soweit und die Herren Coppelius betraten die Bühne. Gewohnt freundlich geleitete Bastille die Herren zu ihren Plätzen und zählte auch direkt das erste Lied an: “Transylvania”. Das bekannte Stück wurde aus der Sichtweise von Coppelius im 20. Jahrhundert von den Herren Iron Maiden auf moderneren Instrumenten neu interpretiert.

Auchdie weitere Setlist versprach einen Abend, den der geneigte Hörer nicht so schnell vergessen würde.

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Da Capo Coppelius!

Klassiker wie “Escapade I” und “Urinstinkt” wechselten sich mit moderneren Werken wie “Risiko” ab. Es wurde sogar die Premiere eines Stückes gefeiert, das am 15.02.2013 auf dem neuen Silberling “Extrablatt” erscheinen wird. Zu “Murders In The Rue Morgue” wählte Bastille einige Delinquenten aus dem Publikum aus, die mit ihm auf der Bühne ihr Haupthaar schüttelten.

Herr Sissy Voss hatte im Vorfeld des Konzertes den “Bass-Solo-Tag” ausgerufen. Derjenige im Publikum, der ihm das schönste Bass-Solo Schild präsentiert, sollte zur Belohnung eine Unterrichtseinheit am Kontrabass erhalten. Viele Damen hatten sich große Mühe gegeben und verzückten Herrn Voss mit ihren selbst gebastelten Werken. Da Voss sich am Ende nicht auf eines der Werke festlegen konnte, lud er einfach alle Teilnehmer zum Unterricht ein.

Während die Damen ihre Schilder präsentierten, spielte er ein wunderbares Bass-Solo, welches in der Titelmelodie von “Pippi Langstrumpf” endete und großen Beifall und Jubel im Publikum auslöste.

Generell zeigten sich die Herren sehr jovial und spielfreudig, sodass dasKonzert wie im
Fluge verging. Als die Herren sich zurückziehen wollten, wurden sie mit schallenden “Da Capo”-Rufen auf die Bühne zurückgeholt. Bei “Running Free” überzeugte der Butler nun mit seinen Schlagzeug-Kenntnissen und Herr Nobusama bewies sein Talent als Background-Sänger. Zu “Time-Zeit” durfte dann ein junger Herr aus dem Publikum seine Fähigkeiten an der Triangel unter Beweis stellen – Bastille wirkte sehr zufrieden mit seinem Schüler.

Und so verging ein Abend voller Highlights leider viel zu schnell. Nach dem Konzert befragte der coppelianische Regisseur, Sebastian Bartolitius, noch einige Zuhörer und zeichnete dies videogaphisch auf. Man darf gespannt sein, was hieraus entstehen wird. Es sei auch nochmals ausdrücklich auf die am 15.02.2013 erscheinende Platte „Extrablatt“ hingewiesen, die noch vor der Veröffentlichung von Stefan auf dark-festivals.de rezensiert werden wird.

Im Fazit war der Auftritt von Coppelius einer der besten, den ich je erleben durfte. Die Vorstellung war rockig, kurzweilig, voller Spielfreude und gespickt mit dem ganz besonderen coppeliansichen Charme, dem sich über kurz oder lang niemand entziehen kann.

 

Bericht: Pia Wohnhas