Nachtgeschrei – Aus Schwärzester Nacht

Die hessische Mittelalter-Rock-Band Nachtgeschrei hat bisher drei Alben veröffentlicht. Rund zweieinhalb Jahre nach dem letzten Album “Ardeo” steht nun der Nachfolger in den Startlöchern. CD Nummer vier trägt den Titel “Aus Schwärzester Nacht” und erscheint am 22. März.

Für Nachtgeschrei ist es das erste Album mit ihrem neuen Sänger Martin. Was es sonst noch zu dem Werk zu wissen gibt erfahrt ihr in dieser Rezension.

nachtgeschrei_-_aus_schwaerzester_nacht
Alte Nachtgeschrei-Fans müssen sich bei “Aus Schwärzester Nacht” erst einmal umgewöhnen. Bisher wurde der Sound der Band ja sehr stark von ihrem Sänger Hotti geprägt, der eine sehr markante, beinahe unverwechselbare Stimme hat. So wurde der Gesang von Hotti über die Jahre zu einem der Herausstellungsmerkmale von Nachtgeschrei. Nach drei Alben mit Hotti tritt der neue Sänger Martin ein dementsprechend schweres Erbe an.

Im Ergebnis hören sich Nachtgeschrei nun erstmal sehr unterschiedlich an, da Martin stark anders klingt als sein Vorgänger. Der neue Mann am Mikrofon hat auch eine deutlich weniger markante Stimme als der bisherige Sänger. Hierdurch klingen Nachtgeschrei nun etwas weniger unverwechselbar als noch auf dem letzten Album. Das kann man dem neuen Sänger natürlich nicht vorwerfen – für seine etwas gewöhnlichere Stimmfarbe kann er ja nun wirklich nichts. Qualitativ jedenfalls macht Martin seine Sache gut. Sowohl in den ruhigeren als auch in den kraftvolleren Passagen singt der Neue tadellos und absolut professionell.

Stilistisch hat sich bei Nachtgeschrei wenig geändert. Immer noch steht die Band für melodischen, deutschsprachigen Mittelalter-Rock, der zur nicht ganz so harten Ausprägung seines Genres zählt. Im Vergleich zum letzten Album “Ardeo” fällt “Aus Schwärzester Nacht” aber etwas weniger balladenhaft aus. Selbstverständlich hat auch das neue Album einige Rock-Balladen mit im Gepäck und mit “Unter Deinem Licht” ist auch für die obligatorische Akustik-Schnulze gesorgt.

In der Gesamtschau aber ist das neue Album der Hessen etwas flotter geworden als das letzte. So haben viele Stücke eine angenehm hohe Spielgeschwindigkeit und kommen recht rockig daher. Dieses Mehr an Schwung steht Nachtgeschrei sehr gut zu Gesicht und lässt “Aus Schwärzester Nacht” insgesamt ziemlich stimmungsvoll werden. Die Spielfertigkeiten der Band sind dabei immer voll in Ordnung, auch wenn man keine spektakulären Soli oder dergleichen erwarten sollte.

Eine Schippe drauflegen könnten Nachtgeschrei aber noch beim Songwriting, denn einen richtigen Hit hat das neue Album nicht zu bieten. Der melodische, nun angenehm flotte Sound der Band eignet sich im Grunde genommen sehr gut um Laune zu machen. Um diesen Bonus voll auszuspielen bräuchte “Aus Schwärzester Nacht” aber noch mehr Ohrwurm-Melodien und ein, zwei wirklich mitreißende Refrains. Vielleicht ja beim nächsten Mal!

Fazit

Ein hörenswertes Album.

Punkte: 7.5 / 10

 

Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de