Thyrien – Hymns Of The Mortals

“Hymns Of the Mortals – Songs From The North” ist der Titel des Debütalbums der finnischen Gruppe Thyrien. Geboten wird Melodic Death Metal mit Anleihen aus Folk Metal und Symphonic Metal.

Erhältlich ist das Album ab dem 24. Januar. Mehr dazu erfahrt ihr hier.

thyrien - hymns of the mortals
Der musikalische Mittelpunkt von Thyrien liegt wie erwähnt im Melodic Death Metal, erfährt aber diverse Anreicherungen. So nutzen die Finnen oft symphonische oder folkloristische Einwürfe, die das ganze Klangbild auch noch einmal melodischer erscheinen lassen.

Folk- und Symphonic-Anteile nehmen auf “Hymns Of The Mortals” aber nie Überhand. Im Vordergrund stehen ganz klar die klassischen Metal-Instrumente und der Gesang. Der Gesang wird gleichzeitig auch zu einem der großen stilistischen Merkmale von Thyrien, denn das Album lebt von einem steten Wechsel zwischen recht hohem Growlscream und sehr tiefem Growl.

In der ersten Hälfte des Albums wird auch eine sehr hohe Spielgeschwindigkeit zum Herausstellungsmerkmal von Thyrien. Mit der insgesamt melodischen Ausrichtung, den symphonisch-folkloristischen Hintergründen und diesem enormen Tempo erinnert der vordere Teil des Albums mit unter stark an Ensiferum zu ihrer Zeit vor der “Unsung Heroes”-Platte. Vielleicht ist es vor diesem Hintergrund auch nicht ganz zufällig, dass Ensiferum-Keyboarderin Emmi auf “Hymns Of The Mortals” einen Gastauftritt hat.

Der erste, schnelle Teil des Albums macht in jedem Fall Laune. Das hohe Tempo verbindet sich gut mit der hochmelodischen Ausrichtung, dazu ist auch das spielerische Niveau sehr gut. Vor allem die Gitarrensoli können sich wirklich hören lassen und müssen sich auch vor bekannteren Namen des Genres nicht verstecken. Der sehr stimmungsvolle Sound macht auch im Hinblick auf Live-Auftritte der Band Hoffnung.

In der zweiten Hälfte des Albums sinkt die Spielgeschwindigkeit leider ab. Ich sage deshalb leider, weil sich in den langsameren Stücken die Defizite im Songwriting deutlicher zeigen, die auf “Hymns Of The Mortals” noch vorhanden sind. Was Melodien und vor allem Refrains angeht bleiben Thyrien nämlich noch ein Stück weit hinter ihren großen Vorbildern zurück.

In den sehr schnellen Liedern fällt das nicht so auf, weil das nicht immer ganz runde Songwriting durch Schwung und schieren Vortrieb ausgebügelt wird. In den langsameren Liedern zeigt sich dann aber doch, dass bei der Komposition noch etwas Feinarbeit notwendig ist.

Fazit

“Hymns Of The Mortals” mag kein Senkrechtstart sein, ist aber ein durchaus hörenswertes Debütalbum. Ein ordentliches Fundament für die Zukunft haben sich Thyrien auf jeden Fall gelegt.

Punkte: 7 / 10

 

Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de