Die deutsche Symphonic-Metal-Band Xandria veröffentlicht am 27. Januar ihr neues Album “Theater of Dimensions”. Nach “Sacrificum” von 2014 ist “Theater of Dimensions” das zweite Album mit ihrer aktuellen Sängerin Dianne van Giersbergen.
Mehr über das Album erfahrt ihr in dieser Rezension.
Was für ein Brocken! “Theater of Dimensions” enthält 13 Lieder mit einer Gesamtspielzeit von rund 74 (!) Minuten. Xandria sind ihrem Hang zu umfangreichen Werken damit einmal mehr treu geblieben.
Auch stilistisch läuft das neue Album weitestgehend in gewohnten Bahnen ab. Die wie immer englischsprachigen Lieder sind hoch melodisch und sehr auf den Gesang ausgelegt. Im Hintergrund regiert ein orchestraler Bombast und verleiht dem Sound den für das Genre typischen epischen Touch.
“Theater of Dimensions” setzt relativ viele Chöre ein und enthält zahlreiche Passagen, in denen Sängerin Dianne vollends in den Sopran übergeht. Einige Elemente im Klangbild mögen also mehr zum Tragen kommen als früher, etwas wirklich Neues machen Xandria hingegen nicht.
Auch wenn “Theater of Dimensions” keine richtigen Überraschungen enthält, spielt es die Stärken der Band doch zu jeder Zeit souverän aus. Dazu zählen die wirklich guten Spielfertigkeiten, die auch diverse schneidige Gitarrensoli mit sich bringen. Dazu zählt vor allem aber auch das hohe Maß an Abwechslungsreichtum.
Neben den gewohnt schnellen Stücken sind auch waschechte Balladen wie “Forsaken Love” und “Dark Night Of The Soul” mit dabei. “We Are Murderers (We All)” startet hingegen mit Blastbeats und baut im Hintergrund sogar einige Growls ein. Ohne das Symphonic-Metal-Genre zu verlassen bieten Xandria also auch auf “Theater of Dimensions” wieder eine hohe stilistische Bandbreite.
Auch die begleitenden beziehungsweise ausschmückenden Elemente der Lieder wurden vielseitig gestaltet. Neben der üblichen orchestralen Begleitung, die den Großteil des Albums ausmacht, sind beispielsweise hin und wieder auch einige Folklore-Sprekler zu finden. Langweilig wird es auf dem neuen Xandria-Album trotz seiner enormen Laufzeit also mitnichten.
Das Songwriting von “Theater of Dimensions” ist ebenfalls gelungen. Es fällt eingängig und melodisch aus, die Lieder sind entsprechend zugänglich. Doch ist ein richtig großer Ohrwurm dabei, der sich von den anderen Liedern abhebt? Ein Lied wie “Valentine” oder – um mal in die grauste Vorzeit der Band zurückzukehren – “Ravenheart”?
Nein, so ein Leuchtturm ist dieses Mal wohl nicht dabei. “Theater of Dimensions” präsentiert sich daher weniger als eine Aneinanderreihung von Hits, dafür aber als ein facettenreiches, blitzsauber umgesetztes Gesamtkunstwerk.
Bemerkenswert ist auch das Ende des Albums: Dort steht mit “A Theater Of Dimensions” ein über 14 Minuten langer Epos, bei dem ohne weiteres Musical-Stimmung aufkommt.
Fazit
Mit “Theater of Dimensions” legen Xandria erneut ein gelungenes Symphonic-Metal-Album hin.
Punkte: 8 / 10
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de
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