Sun Of The Sleepless ist ein Musikprojekt von Markus Stock alias Ulf Theodor Schwadorf, der vor allem mit The Vision Bleak und Empyrium bekannt geworden ist. In Stocks Portfolio fristete Sun Of The Sleepless bisher nur ein Nischendasein. Die letzte der eher kleinen Veröffentlichungen datiert auf das Jahr 2004.
Nun, 13 Jahre später, haucht Markus Stock Sun Of The Sleepless neues Leben ein und präsentiert erstmals ein vollwertiges Album seines beinahe vergessenen Projekts. Das Werk trägt den Titel “To The Elements” und erscheint an diesem Freitag. Geboten wird eine Mischung aus Dark Metal und melodischem Black Metal.
“To The Elements” enthält sieben Lieder, darunter eine Art Intro (“The Burden”) und ein kurzes akustisches Zwischenspiel (“Forest Crown”). Die Liedtexte sind Englisch und fallen durchaus poetisch aus.
Das Klangfundament des Albums liegt irgendwo zwischen Dark Metal und Black Metal. Der Sound nimmt sich den Vortrieb, die Blastbeats und oft auch die Geschwindigkeit des Black Metal. Am Mikrofon gibt dabei aber nicht etwa Scream-, sondern ein tiefer Growl-Gesang den Ton an. Manchmal kommt auch Klargesang hinzu, ab und an sogar nur ein Flüstern.
Das gesamte Album hat eine düstere Intonation, gleichzeitig aber auch einen melodischen Überbau. Hin und wieder verfällt das eigentlich ziemlich schwungvolle Klangbild auch in ruhige akustische Passagen, so zum Beispiel am Anfang von “The Owl”. Trotz des melodischen Überbaus und der ruhigen Zwischentöne ist “To The Elements” jedoch härter als ein typisches Album von The Vision Bleak. Mit Sun Of The Sleepless steht Markus Stock schlichtweg näher am Black Metal als mit seiner bekannteren Band.
Als charakteristisch zeigt sich auf “To The Elements” die Hintergrundbegleitung, die einen durchaus hohen Stellenwert einnimmt. So geht das gesamte Klangbild – wer hätte es auch anders erwartet – in eine sehr atmosphärische Richtung, die durch die verschiedenen Hintergründe stark mitgetragen wird.
Mal erfolgt die Begleitung durch elektronische Schwaden, mal ist sie klassisch angehaucht, oft sind im Hintergrund aber auch mehrstimmige Gesänge zu hören. Vor allem diese Choräle verschaffen dem Sound eine feierliche, ja geradezu sakrale Stimmung.
Das Ergebnis ist ein sehr stimmungsvoller, düster-atmosphärischer Sound, der sein besonderes Ambiente gelungen in ein schwungvolles Dark- beziehungsweise Black-Metal-Fundament einspinnt. Umgesetzt wird all das sehr souverän und für die Verhältnisse des Genres auch durchaus eingängig. Ein Album wie “To The Elements” kauft natürlich niemand, der auf Refrains oder Ohrwurm-Melodien aus ist. Für die Verhältnisse eines atmosphärischen, anspruchsvollen Albums wurde “To The Elements” aber durchaus zugänglich gestaltet und ist keine übertrieben schwere Kost.
Fazit
Ein hörenswertes Album für alle Freunde der düsteren, stimmungsvollen Metal-Klänge. Bleibt nur noch zu hoffen, dass es bis zur nächsten Veröffentlichung nicht wieder 13 Jahre dauert.
Punkte: 8 / 10
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de