2016 hatte sich die deutsche Symphonic-Metal-Band Leaves‘ Eyes unter einigem Aufsehen von ihrer langjährigen Sängerin Liv Kristine getrennt und Elina Siirala als Nachfolgerin präsentiert.
Mit „Sign Of The Dragonhead“ erscheint nun in Kürze das erste vollwertige Leaves‘-Eyes-Album mit der aktuellen Sängerin. Veröffentlichungstermin ist der 12. Januar. In dieser Rezension erfahrt ihr mehr über das Werk.
„Sign Of The Dragonhead“ enthält elf Lieder mit einer Gesamtspielzeit von 47 Minuten. Gesungen wird wie immer auf Englisch. Das Album ist auch mit diversem Bonusmaterial erhältlich, Gegenstand dieser Rezension ist ausschließlich die Standard-Variante.
Inhaltlich widmet sich „Sign Of The Dragonhead“ verschiedenen Aspekten der Wikinger-Geschichte. Für Fans ist das keine Überraschung, denn mit den Nordmännern haben sich Leaves‘ Eyes immer schon gerne beschäftigt.
Auch vom Sound her geht alles seinen gewohnten Gang: Geboten wird hoch melodischer Symphonic Metal, der hier und dort auch mit Folklore-Einflüssen ausgekleidet wird. Im Zentrum des Klangbilds steht der hohe weibliche Gesang, der gelegentlich in eine Sopran-Stimmlage übergeht. Als Kontrast dient der Growl-Gesang von Alexander Krull, der aber einen deutlich geringeren Stellenwert einnimmt als die Frontstimme von Elina Siirala.
Man kann also sagen, dass die aktuelle Sängerin nahtlos in das Klangbild von Leaves‘ Eyes eingewoben wurde. Die Musik klingt kaum anders als zu Zeiten von Liv Kristine. Mehr geworden sind allenfalls die Chor-Passagen, das war es dann aber auch schon. Insgesamt hat der Wechsel am Mikrofon also keinen wirklichen Einfluss auf den Stil und Sound der Band gehabt.
Auch qualitativ müssen die Fans beim Gesang keine Abstriche machen. Elina Siirala zeigt sich auf „Sign Of The Dragonhead“ als gute, professionelle Sängerin, die ihrer Aufgabe durchaus gewachsen ist.
Wie ist das neue Album nun aber insgesamt geworden? Vor allem ist es sehr abwechslungsreich. Die beiden Gesangsstimmen und ihr Kontrast sorgen ja für sich genommen schon für Abwechslung. Das Album profitiert aber auch stark von den Folk- und Chor-Einlagen, die das eigentliche Symphonic-Metal-Klangbild unterstützen.
All diese Elemente werden in den verschiedenen Stücken recht unterschiedlich gewichtet. Im Ergebnis können sich einige der Lieder durchaus stark voneinander unterscheiden. Ein acht Minuten langer, atmosphärischer Brocken („Waves Of Euphoria“) ist ebenso dabei wie ein direkt fröhliches Stück, bei dem die Folklore-Seite deutlich stärker zum Tragen kommt („Riders On The Wind“).
Die spielerischen Fertigkeiten der Band sind dabei über die gesamte Laufzeit des Albums hinweg ohne Tadel. Auch das Songwriting ist gelungen und bringt einige eingängige Melodien und Refrains mit. Den einen großen Hit sollte man auf „Sign Of The Dragonhead“ dagegen nicht erwarten.
Wonach man auch nicht suchen sollte sind wirkliche Innovationen. Bei aller Vielseitigkeit setzen Leaves‘ Eyes vorwiegend auf bewährte Elemente und erfinden das Rad nicht neu. Für Fans des Genres muss das aber gar nicht negativ sein.
Fazit
Ein hörenswertes und abwechslungsreiches Symphonic-Metal-Album.
Punkte: 7.5 / 10
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de