Der Stil von Annisokay aus Sachsen-Anhalt ist ein Crossover aus melodischem Metalcore, Rock und Metal. Die Band blickt mittlerweile auf drei Alben zurück und hat sich inzwischen auch eine respektable Fanbasis erspielt.
Mitte August folgt nun ihr viertes Album „Arms“. Aufschluss darüber gibt euch diese Rezension.
„Arms“ enthält zwölf Lieder mit einer Gesamtspielzeit von 44 Minuten. Gesungen wird durchgehend auf Englisch. Beim ersten Reinhören erscheinen Annisokay wie eine typische, melodische Metalcore-Band. Geboten wird ein eingängiger, moderner Sound mit sowohl Klar- als auch Growl-Gesang.
Jedoch bedient sich die Band auch an Einflüssen aus dem klassischen Metal und vor allem aus dem Alternative Rock. Einige der weicheren Lieder wirken dann auch – zumindest bis der Growl-Gesang einsetzt – näher an der Rockmusik als am Metalcore. Vor allem zeichnen sich die Rock-Einflüsse aber durch das komplette Fehlen von Blastbeats aus.
Verglichen mit „reinen“ Metalcore-Bands sind Annisokay also deutlich weicher und geschmeidiger unterwegs. Wer lieber die härteren Vertreter des Genres hört, wird hier eher weniger angesprochen.
Umgesetzt haben Annisokay ihr Konzept trotz der verschiedenen Einflüsse erstaunlich geradlinig. Durch die verschiedenen Hintergründe von Rock bis Metal variiert die Intensität des Klangbilds zwar durchaus, von seiner Ausgestaltung her bleibt es aber relativ gleichmäßig.
So setzen Annisokay beispielsweise nur eine sehr zurückhaltende elektronische Begleitung ein. Zusätzliche Stilelemente lässt die Gruppe meistens aus. Wenn in „Innocence Was Here“ auch mal Klavier zu hören ist oder in „Private Paradise“ mal kurz Sprechgesang vorkommt, dann sind das wirklich Ausnahmen.
Insgesamt fahren Annisokay also einen Sound, der zwar zwischen Rock und Metal pendelt, dabei aber eigentlich immer dicht an seinem grundlegenden Konzept bleibt. Die Musik von Annisokay ist auf die melodische Ausgestaltung, Eingängigkeit und den Wechsel der beiden Gesangsstile ausgelegt. Viel zusätzliche Dekoration braucht es da auch gar nicht.
So viel zum Stil, doch wie ist das Album nun geworden? Ziemlich gut – und das in allen Bereichen. Annisokay zeigen sich hier abermals mit sauberen Spielfertigkeiten. Zwar wirft die Band nicht mit Soli um sich, Riffs und Melodieführung sind aber durchgehend gut. Die Produktion ist dabei hochwertig und zu jeder Zeit stimmig.
Das Songwriting gefällt ebenfalls. „Arms“ geht gut ins Ohr und liefert passend zum melodischen Konzept der Band so manchen eingängigen Refrain. Etwas wirklich Neues machen Annisokay auf „Arms“ zwar nicht, behalten ihre bisherigen Stärken dafür aber vollends bei.
Fazit
Freunde des nicht ganz so harten Metalcore kommen bei Annisokay auch mit Album Nummer vier auf ihre Kosten.
Punkte: 8 / 10
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de