Secrets of the Moon – Black House

Beständig ist bei Secrets of the Moon nur der Wandel. Die deutsche Band startete ursprünglich im Black-Metal-Umfeld, passte ihren Stil im Lauf der Jahre aber immer wieder an.

Auf ihrem letzten Album “Sun” von 2015 spielte die Gruppe Dark Metal mit Rock-Anleihen. Am 8. Mai erscheint ihr neues Album “Black House” und geht abermals neue Wege. Auf dem Programm steht nun stilübergreifender Dark Rock.

“Black House” enthält neun Lieder mit einer Gesamtspielzeit von 52 Minuten. Die Texte sind durchgehend auf Englisch gehalten, düster und anspruchsvoll. Etwas überspitzt könnte man sagen, dass da die Gemeinsamkeiten zum vorherigen Album schon aufhören.

Das stimmt so extrem natürlich nicht. Trotzdem haben Secrets of the Moon ihren Stil wie angesprochen einmal mehr verändert. Im Gegensatz zu “Sun” ist “Black House” kein Metal-Album mehr, auch nicht in Ansätzen.

Stattdessen setzt die Band nun auf stilübergreifende, eher dunkel gehaltene Rockmusik in meist langsamer Geschwindigkeit. Das Fundament würde ich schlicht als Dark Rock bezeichnen. In den Liedern, die nahe an diesem Fundament bleiben, klingen Secrets of the Moon praktisch wie eine komplexere Version herkömmlicher Dark-Rock-Bands.

Andere Stücke erweitern das stilistische Spektrum aber beispielsweise mit Post-Rock-Einflüssen. So begegnen einem manches Mal die in diesem Genre üblichen, flächig-kalten Gitarrenwände. In anderen Momenten scheint das Klangbild sogar Anleihen am Psychedelic Rock zu nehmen.

Auch wenn “Black House” im Großen und Ganzen ein Dark-Rock-Album ist, variiert der Sound also zumindest im Detail. Die düstere Atmosphäre und die gewollt trübe Grundstimmung bleiben dagegen durchgehend gleich. Etwas zu gleich vielleicht. Auch der durchaus markante Gesang von Frontmann sG schlägt immer in die gleiche Kerbe.

Abhilfe schaffen da etwas flottere, etwas griffigere Stücke wie “Earth Hour”. Das vielleicht beste Lied des Albums lockert angenehm auf. Lieder wie dieses sind auf dem Album aber in der Minderheit. Gerade in den deutlich ruhigeren Stücken passiert oft einfach nicht besonders viel.

Secrets of the Moon waren nie eine Band, von der man spektakuläre Momente oder ein hitverdächtiges Songwriting erwartet hat. Das setzt sich auf “Black House” genauso fort und man sollte es wissen. Man muss sich hier schon etwas einarbeiten können und wollen.

Ist man dazu bereit, entfaltet das Album seine eigentlichen Stärken. Die liegen in einer dichten Atmosphäre und einem düsteren, immer stimmigen Ambiente. Hierauf legen Secrets of the Moon wieder ihren Fokus und genau hier liefern sie auch wie gewohnt.

Fazit

Secrets of the Moon haben die letzten Metal-Einflüsse hinter sich gelassen und präsentieren sich auf “Black House” mit stilübergreifendem Dark Rock.

Ihr Album könnte hier und da etwas mehr Schwung haben, ist in jedem Fall aber gewohnt atmosphärisch. Wer keine Hits erwartet, findet hier ein hörenswertes Album der anspruchsvolleren Sorte.

Punkte: 7 / 10

 

Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de