Vier Jahre nach ihrem letzten regulären Album „Maere“ stellt die österreichische Post-Black-Metal-Band Harakiri For The Sky in Kürze einen Nachfolger vor. Das neue Werk trägt den Titel „Scorched Earth“, auf Deutsch also „Verbrannte Erde“.
Erscheinen wird das Album am 24. Januar – wie es geworden ist erfahrt ihr in dieser Rezension.
„Scorched Earth“ kommt mit sieben langen Liedern auf eine Gesamtspielzeit von 62 Minuten. Es gibt wohl irgendwelche Bonus- oder was auch immer für Versionen des Albums, die noch weitere Lieder enthalten. Für die Rezension ist aber wie gewohnt nur die Standartversion relevant.
Wie immer sind die Texte auf Englisch gehalten und behandeln Themen wie Verlust, Verzweiflung und menschliche Emotionen. Dass die Arbeiten an „Scorched Earth“ in eine Zeit fielen, in der global gesehen eine Krise auf die nächste folgte, ist nach Aussage der Band mit in das Album eingeflossen. Der Pressetext zum Album beschreibt es dann auch als „eine Momentaufnahme der Welt in der wir leben – einer Welt, die tragisch kaputt ist“.
Nicht nur von der Themensetzung her, auch musikalisch zeigen sich Harakiri For The Sky auf „Scorched Earth“ so wie man sie kennt. Zu hören ist ein kraftvoller, aber auch sehr melodischer Black-Metal-Sound in mittlerer bis gehobener Spielgeschwindigkeit. Im Vordergrund steht der sehr markante Gesang, im Hintergrund begleitet ein Klavier.
Das Klangbild ist kalt und atmosphärisch dicht, gleichzeitig sind die Lieder aber auch eingängig und einfach gut hörbar. Dass künstlerischer Anspruch und ein griffiges Songwriting kein Widerspruch sein müssen, haben Harakiri For The Sky schon in der Vergangenheit unter Beweis gestellt. Auch auf „Scorched Earth“ gehört das wieder zu ihren großen Stärken.
Man kann also sagen, dass „Scorched Earth“ ein für die Band wirklich typisches Album geworden ist. Fans der Österreicher werden jedenfalls nach ein paar Minuten schon wieder voll im Vibe sein.
Gut gefällt auch wieder der Variantenreichtum der Stücke. Es gibt immer wieder auch mal ruhige Passagen oder rockige Abschnitte. Jedes Lied hat etwas eigenes, sei es ein markantes Riff oder irgend ein Detail. Im Einzelfall kommen auch mal eine elektronische Komponente vor („With Autumn I’ll Surrender“) oder eine Gastsängerin mit Klarstimme („Too Late For Goodbyes“).
All das bringen Harakiri For The Sky gelungen unter einen Hut. Die Klammer, die dieses Album umschließt, ist wieder ihre ureigene Mischung aus Kälte, Melodie, Kraft, Vortrieb und der für sie typischen Emotionalität. Gut gespielt und sauber produziert ist das Album obendrein. Harakiri For The Sky haben ihr hohes Niveau auf „Scorched Earth“ einmal mehr gehalten.
Fazit
Für Black-Metal-Fans ist „Scorched Earth“ ein wirklich guter Start ins neue Jahr.
Punkte: 8.5 / 10
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de