Am 29. August erscheint mit „Fallen Sanctuary“ das zweite Album der österreichischen Melodic-Metal-Band Serenity.
Mit ihrem im vergangenen Jahr erschienenen Debütalbum und den damit verbundenen Auftritten haben sich Serenity schon einige Sporen verdient.
Ob „Fallen Sanctuary“ das Potential hat, die fünf Musiker weiter bekannt zu machen, erfahrt ihr in dieser Rezension.
„Fallen Sanctuary“ enthält zehn durchgehend englischsprachige Lieder mit einer Gesamtspielzeit von 50 Minuten.
Ohne Intro oder sonstige Einleitung geht es mit „All Lights Reversed“ auch schon gleich los. Bereits dieser erste Song zeigt, dass Serenity sich ihrer Bezeichnung als Melodic-Metal-Band mehr als würdig erweisen: Die melodisch eingesetzte, gerne auch Soli spielende Gitarre dominiert über den Bass, im Hintergrund unterstützt ein Keyboard das helle Klangbild und sorgt teilweise auch für eine atmosphärische Note und über allem ragt die hohe und kraftvolle Stimme von Sänger Georg Neuhauser.
Gelegentlich eingeworfene Streichinstrumente lassen überdies sogar orchestral anmutende Stellen in die Musik von Serenity einfließen. Manchmal dringen auch chorale Elemente zum Hörer, die dem Album stellenweise, vor allem in Verbindung mit Streichern oder Keyboards, einen Hauch von Epik verleihen.
Im Albumverlauf zeigt sich mehr und mehr, was für eine typische Melodic-Metal-Band man doch vor sich hat. Die Stücke werden nie zu langsam, aber selbstverständlich auch nicht zu hart. Ganz vorsichtige Anlehnungen an härtere Metal-Spielarten finden sich zwar auch, aber ebenso selten wie zurückhaltend. Als Beispiel kann man die gelegentlichen, vorsichtigen Growls im Stück „Rust Of Coming Ages“ anführen.
Groß geschrieben wird bei Serenity der Abwechslungsreichtum. Der Band gelingt die Gradwanderung, das Konzept des Melodic Metal nie aus den Augen zu verlieren, trotzdem aber sich deutlich voneinander abgrenzende und sich keinesfalls gleich anhörende Stücke zu kreieren.
Die bereits angesprochene Verzahnung der melodisch gehaltenen, meist schnellen Metal-Musik mit Keyboard, Streichern und Chor-Elementen ist Serenity ausgesprochen gut gelungen. Verbunden mit den eingängigen Melodien und dem treffenden Gesang entsteht mitunter ein fast hymnenartiger Charakter der Musik, der bei manchen Hörern wohl auch Assoziationen zu klassischen Edguy-Werken wecken kann.
Sehr auf „Fallen Sanctuary“ hervorstechend ist das sehr gelungen inszenierte Stück „Fairytales“. Es handelt sich um eine als Duett vorgetragene Ballade. Als Duett-Partnerin für Georg Neuhauser konnte Sandra Schleret von der aus der Schweiz und Liechtenstein stammenden Band Elis gewonnen werden. Die Duettanten singen für über drei Minuten lediglich unter der orchestral wirkenden Begleitung von Klavier und Streichern. Erst dann setzen auch die Rock-Instrumente ein. Auch wenn das etwas schnulzig anmutende Stück nicht den Geschmack eines jeden Hörers treffen dürfte, ist es musikalisch allemal mehr als gelungen.
Fazit
Serenity liefern auf „Fallen Sanctuary“ stimmungsvollen und abwechslungsreichen Melodic Metal.
Von den fünf Österreichern wird man wohl noch hören.
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de