Am 28. August veröffentlicht die Gothic-Metal-Band Leaves’ Eyes ihr drittes Album “Njord”.
Vier Jahre mussten Fans der Gruppe, die aus der ehemaligen Sängerin von Theater of Tradegy und den Instrumentalisten von Atrocity besteht, auf das neue Album warten.
Was es taugt erfahrt ihr in dieser Rezension.
Das zwölf Stücke umfassende “Njord” weist eine Gesamtspielzeit von löblichen 56 Minuten. Textlich ist das Werk größtenteils in englischer Sprache gehalten, in geringem Maße ist auch Norwegisch zu hören. Letzteres liegt in der norwegischen Herkunft von Sängerin Liv Kristine begründet, die im Übrigen die Schwester von Midnattsol-Sängerin Carmen Elise ist.
Auf ein Intro verzichtet das Album, ein solches ist aber auch gar nicht nötig. Das Titelstück “Njord”, das das Album beginnen lässt, verleiht der CD auch ohne Intro einen markanten Anfang. 30 Sekunden lang erklingen Trommelschläge zu denen behutsam der Leadgesang einsetzt. Mit einem Schlag donnert dann der komplette Facettenreichtum der Musik von Leaves’ Eyes auf die Hörer ein: Ein wuchtiges Metal-Grundgerüst, symphonischer Streicherklang im Hintergrund, der vielseitige Gesang von Liv Kristine und die zumeist kurzen Growl-Einwürfe von Sänger Alexander.
Den bewusst etwas abrupt gesetzten Wechsel zwischen ruhigeren und härteren Passagen innerhalb eines Stücks kann man auf “Njord” noch öfter erleben. Gern verwendet wird auch ein längerer, ruhiger Einstieg in ein sich dann steigerndes Stück wie zum Beispiel bei “Emerald Island” oder “Ragnarok”.
Die gesanglichen und instrumentalen Leistungen auf “Njord” sind stets einwandfrei und ergeben zusammen mit dem symphonischen Hintergrund jederzeit ein stimmiges Gesamtkonzept.
Mit “Morgenland” und “Irish Rain” sind auch zwei ruhige Balladen auf “Njord” vertreten. Während “Morgenland” ganz auf eine vorsichtige, symphonische Begleitung setzt, steht bei “Irish Rain” instrumental eine Akustikgitarre im Vordergrund, die dem Stück einen folkloristischen Touch verleiht.
Eine besondere Perle wartet auf “Njord” auch noch in Form von “Scarborough Fair”. Bei diesem handelt es sich um ein bekanntes englisches Volkslied, das schon von unzähligen Musikern vertont wurde. Die Interpretation von Leaves’ Eyes kann als überaus gelungen bezeichnet werden.
Fazit
Abwechslungsreich und musikalisch hochwertig. “Njord” ist für Fans des Genres eine lohnende Anschaffung.
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de