Feuerschwanz – Wunsch ist Wunsch

Feuerschwanz schlagen wieder zu!

Anderthalb Jahre nach ihrem letzten Werk „Metvernichter“ präsentieren die Comedy-Mittelalter-Rocker aus Erlangen am 18. März ihr neues Album „Wunsch ist Wunsch“.

Mehr über den neuen Wurf der Spaßmachertruppe lest ihr in dieser Rezension.

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Bewusst auf Comedy gemachte Musik ist ja nicht jedermanns Sache. So können sich viele Metal-Fans für Musik von Gruppen wie J.B.O., A.O.K. oder Knorkator einfach nicht begeistern. Im Mittelalter-Rock ist das natürlich das gleiche, deswegen finden auch Feuerschwanz nicht bei jedem Mittelalterfreund Anklang.

Wer dem Comedy-Mittelalter-Rock aber nicht grundsätzlich ablehnend gegenübersteht, der findet bei Feuerschwanz durchaus gute Musik. Das gut ist dabei nicht allein auf den Unterhaltungswert der Feuerschwanz-Alben bezogen, sondern auch auf ihre musikalische Qualität. Anders als mache Spaßmacher-Gruppen, die sich voll und ganz auf ihr Komödiantentum konzentrieren, dafür aber wenig musikalische Substanz aufbieten, haben Feuerschwanz nämlich schon mehrfach bewiesen, dass sie sich auch rein musikalisch nicht vor den „ernsthaften“ Vertretern ihres Genres verstecken müssen.

Das ist auch auf „Wunsch ist Wunsch“ weiterhin gültig, denn auch hier sind Feuerschwanz musikalisch durchaus auf der Höhe der Zeit. Stilistisch hat sich dabei nicht viel verändert, die Band bietet weiterhin lockeren, heiteren Mittelalter-Rock. Etwas deutlicher treten dieses Mal gelegentlich polkamäßige Rhythmen hervor, die einen Hauch von Ska durch das Album wehen lassen („Wusch ist Wunsch“, „Monogamie“).

„Wunsch ist Wunsch“ lebt natürlich auch wieder von den amüsanten Texten, für die Feuerschwanz von ihren Fans geliebt werden. Neben Liedern über  – wie könnte es anders sein? – Alkohol und Frauen erzählen Feuerschwanz auch dieses Mal wieder allerlei unterhaltende Geschichten. Eines der Highlights: Das Lied vom Henker, der doch so viel lieber Landschaftsgärtner geworden wäre („Der Henker“).

Etwas Verwirrung stiften dürfte das Stück „Des Kriegers Sohn“. Hier wagen Feuerschwanz doch tatsächlich eine echte Ballade, sogar größtenteils ernsthaft. So ein Lied hätte man von der Band gar nicht erwartet, so recht in das bisherige Programm der Truppe will es nicht passen.

Das Stück ist aber auch auf „Wunsch ist Wunsch“ nur die Ausnahme. Kerndisziplin von Feuerschwanz bleiben nach wie vor die feucht-fröhlichen Mitsing-Titel. Eine wirkliche Bandhymne wie „Metvernichter“ oder „Met und Miezen“ ist dieses Mal zwar nicht so recht dabei, Feuerschwanz-Fans werden aber auch von dem neuen Album ganz sicher nicht enttäuscht.

Fazit

Ordentlicher Nachschub von Hauptmann Feuerschwanz und seinem trinkfesten Gefolge.

Punkte: 7.5 / 10

 

Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de