Adorned Brood – Noor

Am 21. November erscheint mit “Noor” das sechste Studioalbum der nordrhein-westfälischen Pagan-Metal-Band Adorned Brood.

Ob Adorned Brood, die eine der bundesweit dienstältesten Bands ihres Genres darstellen, mit “Noor” überzeugen können, verrät die folgende Rezension.

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“Noor” enthält neun deutsch- und englischsprachige Stücke und ein Intro mit einer Gesamtspielzeit von einer dreiviertel Stunde.

Das Intro ist instrumental gehalten und schafft mit Glockenspiel und epischen Chor- und Elektro-Elementen eine stimmungsvolle Atmosphäre – ein gelungener Einstieg!

Weiter geht es dann mit dem Stück “Storm”. Das Stück wartet mit einer Wechselwirkung aus aggressiveren und ruhigeren Passagen auf. Auffallend: Für Pagan Metal geht es sehr melodisch zu, man hört sogar gleich in diesem ersten Stück ein mehr als ordentliches Gitarrensolo. Wer dröhnende Klangwalzen aus Bass und Schlagzeug erwartet, ist hier nicht unbedingt optimal bedient, denn auch insgesamt geht es auf dem Album für Genre-Verhältnisse (!) nicht zu hart zu.

Auf “Storm” folgt einer der stärksten Titel des Albums. Alte Fans von In Extremo könnten aufgrund markanter Trommelschläge in den ersten vier Sekunden des Stückes dem Trugschluss unterliegen, es handele sich um eine Coverversion von “Herr Mannelig”. Doch weit gefehlt, das Stück trägt den Namen “Am Grunde des Meeres” und ist eine hoch mitsingträchtige Freibeuter-Hymne. Eines scheint schon jetzt klar: Dieses Stück wird sich in absehbarer Zeit größter Live-Beliebtheit erfreuen!

Sehr positiv fällt im Verlauf des Albums der große Abwechslungsreichtum auf. Hier geht es mal härter, dort mal ruhiger zu, hier überrascht ein Gitarrensolo, dort gefällt eine Chor-Passage. So soll es sein! Zu bemängeln ist hingegen, dass die Flöte teils zu zögerlich zum Einsatz kommt. Adorned Brood haben eine Flötistin an Bord, doch oft kommt “Noor” minutenlang ohne Flötenklang aus. Es scheint so, als getrauten sich die Musiker nicht richtig, den Trumpf des Folklore-Instrumentes auch konsequent auszuspielen.

Gesondert erwähnt sei noch das letzte Stück des Albums: “Drunken Sailor”. Nach “7 Tage lang” auf dem letzten Album, covern Adorned Brood mit dem bekannten “Drunken Sailor” (“What shall we do with the drunken sailor early in the morning?” ) auch dieses Mal wieder ein beliebtes Promille-Lied.

Fazit

Adorned Brood legen mit “Noor” ein gutes, abwechslungsreiches Album in die Regale.

Das Rad erfinden sie damit sicher nicht neu, empfohlen werden kann das Album aber allemal.

 

Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de