Die Gruppe Mono Inc. aus Hamburg gab am 04.12.2009 den Auftakt ihrer „Voices of Doom Tour“ im Cotton Club der Kammgarn Kasierslautern. Mono Inc. hat sich bisher vor allem als Support Act für Subway to Sally und ASP und auf dem Amphi-Festival 2009 als Live Band in die Herzen und Ohren der schwarzen Szene gespielt. Um so trauriger war die Tatsache, dass sich gerade mal 100 Fans im Cotton Club einfanden.
Die Hoffnung, dass sich während der Spielzeit der angekündigten Vorgruppe „Beyond Darkness“ der Club noch weiter füllen würde erstarb kurze Zeit später, da diese wegen dem gebrochenen Mittelfußes des Leadgitarristen nicht auftreten konnte (5 Euro in die „Schlechte-Wortspiel-Kasse“) und nun Frontmann Martin Engler das Publikum selber aus der „Arbeitswochenlethargie“ reißen musste.
Das Eis fing jedoch schon mit „This is the day“ und “Temple of the torn” zu brechen an, und nach den folgenden zwei Stücken „Voices of doom“ und „Gothic Queen“, (die ich als meine Lieblingsstücke erst als Zugabe erwartet hatte), war endgültig klar das Mono Inc. die Bude rocken würden.
Durch die unglaubliche Bühnenpräsens des Frontmanns war es den Fans in den ersten Reihen war nun auch völlig wurst ob sich hinter ihnen nur noch 50 oder weitere 300 Leute befinden, sie hatten ihren Spaß; die Stimmung war am Kochen. Es ist einfach eine ganz besondere Atmosphäre wenn die Musiker wie im Cotton Club nur auf Armlänge entfernt spielt.
Die Band wusste dies zu nutzen, denn wer kann sich schon Angesicht zu Angesicht mit der Band der Aufforderung entziehen bei „Just because I love you“ und anderen Liedern lautstark mitzusingen. Das Publikum jedenfalls zeigte sich begeistert von der Spielfreude und der sympathischen Art der Band und dankte mit tosendem Applaus
Angetan von der familiären Stimmung ließ es sich Martin Engler nicht nehmen nun „Live hates you“ und „The passenger“ zum ersten Mal unplugged auf der Akustik Gitarre zu spielen. Es war ein Live-Erlebnis der ganz besonderen Art.
Doch das Unvermeidliche war nicht aufzuhalten: Nach der Vorstellung des Gitarristen Carl Fornia, des Bassisten Manuel Antoni und einem Solo der attraktiven Schlagzeuger-Vocalistin Katha Mia (die leider völlig unbegründet fast immer schlecht beleuchtet war) ging die Band nach 90 Minuten Dauerpower zum ersten Mal von der Bühne.
Natürlich nur um nach lautstarken Zugabe Rufen die Bühne noch mal für „In my heart“ und „Get some sleep“ zu betreten, sich beim Publikum zu bedanken und sich nun endgültig nach 2 Stunden fesselnder Show leider schon zu verabschieden; ich hätte den dunklen Klängen endlos lauschen können.
Der Sound mit Friedhof-Kirchen-Orgel-Intros., Master-Gitarre und mächtiger Stimme.war wie ein tief-schwarz vertontes Leben, es waren Lieder voller Leid, Liebe und Lyrik!
Grandisoser GothRock; so wie er sein soll und den man sich keinesfalls entgehen lassen sollte.
Ich denke mal dass die Band und die Fans mit diesem Tourbeginn hoch zufrieden sein können obwohl die Gruppe sicher ein par Zuhörer mehr verdient gehabt hätten.
Bericht und Fotos: Stefan Burgard
Hinweis: Die Fotogalerie zu diesem Konzert ist aufgrund technischer Umbaumaßnahmen im Jahr 2013 nicht mehr online.