Wie Paganfest und Heidenfest ist auch der Neckbreakers Ball eine der Festival-Tourneen aus dem Hause Rock The Nation.
Die 2011er-Auflage der Veranstaltung tourte im Januar und Februar des Jahres durch verschiedene europäische Länder. Auf dem Programm standen dieses Mal Kataklysm, Legion of the Damned, Equilibrium, Månegarm und Milking The Goatmachine.
Am Donnerstag, dem 3. Februar, machte die Tournee auch in der Garage Saarbrücken Station. Der folgende Bericht lässt den Abend Revue passieren.
Wenn der Neckbreakers Ball ruft, dann kommen sie alle. Die Beliebtheit von Neckbreakers Ball und den Schwesterveranstaltungen scheint weiterhin ungebrochen zu sein, denn obwohl das Konzert an einem Werktag stattfand war die Saarbrücker Eventhalle Garage gut gefüllt.
Eröffnet wurde die Veranstaltung in diesem Jahr von Milking The Goatmachine. Die Grindcore-Formation ist optisch sehr markant, da alle vier Bandmitglieder stets mit Ziegenmasken auftreten. Als die Band um 18 Uhr die Bühne betrat, wurde sie von ihren Fans passend dazu mit Meckerlauten empfangen.
Milking The Goatmachine lieferten in ihren 30 Minuten eine richtig gute Show, bei der sie Fans und ohne jede Aufwärmphase mitrissen. Besonders populär scheint dabei nach wie vor ihr „Surf Goataragua“ zu sein, ein Cover des Sacred Reich Klassikers „Surf Nicaragua“. Bei ihrem Abschied um 18:30 Uhr hinterließen die gehörten Musiker ein rundum zufriedenes Publikum.
Eine viertel Stunde später stand die Viking/Folk-Metal-Band Månegarm auf der Bühne. Mit einer Geige im Repertoire und der Gegebenheit, neben Growl- auch Klargesang einzusetzen, stellten die Schweden an diesem Abend die ruhigste Band der Veranstaltung dar. Das Publikum war trotzdem gut dabei, Månegarm erfreuten sich guter Reaktionen.
Manche Zuhörer wunderten sich allerdings, dass schon nach 20 Minuten das letzte Stück angekündigt wurde. Dies war aber nur so, weil es sich beim letzten Titel um Månegarms Epos „Hemfärd“ handelte, der live gut und gerne zehn Minuten ausfüllen kann – was er auch tat. Wer Månegarm bisher nur von CD kannte, dem wird allerdings nicht entgangen sein, dass im Vergleich zur Albumversion bei der Live-Aufführung des Stückes etwas fehlte: Der weibliche Gesang.
Månegarm touren nämlich ohne eine Sängerin in der Besetzung, wodurch der weibliche Gesang im Gegensatz zu ihren Alben komplett wegfällt. Das ist etwas schade, dieses Manko machten Månegarm aber durch reichlich Spielfreude und eine ansonsten tadellose Darbietung wett. Das Publikum honorierte dies um 19:15 Uhr mit gebührendem Applaus.
Als nächstes folgte um 19:30 Uhr die bayerische Pagan/Epic-Metal-Band Equilibrium. Zum Auftakt ihres Konzertes wurde es richtig voll vor der Bühne und die Fans wurden nicht enttäuscht. Die Anwesenden gingen vom ersten Moment an richtig gut mit und feierten sowohl zu alten („Der Sturm“) als auch zu neuen Liedern („Der ewige Sieg“) nach Kräften.
Zu vielen Klassikern wie „Met“, „Heimwärts“ oder „Blut im Auge“ kreisten in Saarbrücken die Köpfe. Beim abschließenden „Unbesiegt“ wurde schließlich der ganze Saal zur Hüpfburg. Die Fans verabschiedeten Equilibrium um 20:15 Uhr unter tosendem Applaus. Zum ersten Mal an diesem Abend wurden auch Rufe nach einer Zugabe laut, denen aufgrund des straffen Zeitplans allerdings nicht stattgegeben werden konnte.
Den nächsten Programmpunkt bildete die niederländische Thrash-Metal-Band Legion of the Damned, die um 20:40 Uhr mit dem Intro ihres aktuellen Albums „Descent Into Chaos“ auf die Bühne trat. Mit einer enorm druckvollen Show sorgte das Quartett bestens für Stimmung.
Mit Stücken wie „Shrapnel Rain“, „Death Head’s March“ oder „Son of the Jackal“ wussten die Niederländer ihre Fans stehts bei Laune zu halten. Zu kurzen Verschnaufpausen verhalf die Band ihren Angängern, indem sie während des Konzertes noch ein zweites und drittes Intro abspielten. Um 21:25 Uhr dröhnten Legion of the Damned dem Publikum zum Abschied dann „Werewolf Corpse“ entgegen und gaben die Bühne für die letzte Band des Abends frei.
Kataklysm standen gegen 21:50 Uhr vor der Menge und wurden ihrer Headliner-Position mehr als gerecht. Die franko-kanadische Melodic-Death-Metal-Band wurde geradezu frenetisch von ihren Anhängern empfangen. Zu Songs wie „The Ambassador Of Pain“ ließen Kataklysm bis in die hinteren Reihen die Haarschöpfe kreisen.
Darüber hinaus gab es unter anderem „In Shadows And Dust“, „At The Edge Of The World“ und „Let Them Burn“ zu hören. Ihr Publikum hielten die Kanadier dabei stets bei der Stange, die Menge ging unentwegt mit. Ohne jedwede Ermüdungserscheinungen erkennen zu lassen, feierten die Metal-Fans bis kurz vor 23 Uhr. Um diese Zeit verabschiedeten sich Kataklysm unter dem beachtlichen Zuspruch ihrer Zuhörer.
Für die Konzertbesucher ging damit ein gelungener Abend mit einem abwechslungsreichen Bandaufgebot zu Ende. Das bald folgende Paganfest dürfte bei vielen der Anwesenden schon im Kalender stehen…
Festivalbericht: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de
Hinweis: Die Fotogalerie zum Neckbreakers Ball 2011 ist aufgrund technischer Umbaumaßnahmen im Jahr 2013 nicht mehr online.