Gute zwei Jahre nach ihrem letzten Album „Neverworld’s End“ veröffentlicht die deutsche Symphonic-Metal-Band Xandria am 2. Mai ihr neues Werk „Sacrificium“. Mit Dianne van Giersbergen stellen Xandria den Fans auf der CD – mal wieder – eine neue Sängerin vor.
Was es zu „Sacrificium“ sonst noch zu wissen gibt erfahrt ihr hier.
Mit einer Laufzeit von über 68 Minuten ist „Sacrificium“ sehr umfangreich geworden. Damit steht die CD ganz in der Tradition früherer Xandria-Alben, die noch nie zu den kürzesten gehört haben.
Auch sonst bleiben sich Xandria weitestgehend treu – und das schließt auch die neue Frontfrau Dianne van Giersbergen mit ein. Deren gesangliche Leistung ist voll auf einer Höhe mit der ihrer Vorgängerinnen. Auch die Stimmfarbe der neuen Sängerin ist mit den vorherigen vergleichbar und natürlich wird auch an Sopraneinlagen nicht gespart.
Die Fans von Xandria müssen sich also trotz neuer Sängerin nicht wirklich umgewöhnen – ganz so wie es auch auf „Neverworld’s End“ mit dem Einstand von Manuela Kraller der Fall war.
In den ersten zwei Liedern von „Sacrificium“ möchte man zunächst fast das Gegenteil annehmen. Dort haben Xandria den Chören nämlich einen deutlich höheren Stellenwert eingeräumt als das früher der Fall war. So stehen die Chöre zunächst offensiv im Vordergrund und beschränken sich keinesfalls auf die Begleitung. Fast wirkt es am Anfang so, als ob sich die neue Sängerin etwas hinter den Chören versteckt.
Doch bevor alte Fans von Xandria nun verwundert sind: Die starken Chöre treten in dieser Form bis auf kurze Ausnahmen wirklich nur in den ersten Liedern auf. Auf dem Großteil des Albums ist alles beim Alten geblieben.
So bieten Xandia ihren Hörern einen hochmelodischen, stark auf den Gesang ausgelegten Sound, der einigen orchestral anmutenden Bombast mitbringt. Die stilistische Bandbreite ist enorm und bewegt sich über alle Schattierungen hinweg von Ballade oder Rock-Ballade über schnelle, stimmungsvolle Stücke oder zehn Minuten lange Epen bis hin zu Titeln mit sogar verhältnismäßig harten Instrumental-Passagen.
Für Abwechslung haben Xandria also auf jeden Fall wieder gesorgt. Auch sonst muss man nichts vermissen, wofür die Band auch in der Vergangenheit gestanden hat. So können sich die Fans sicher sein, dass auch auf „Sacrificium“ mal ab und an ein Folk-Instrument mit einfließt und irgendwo auch ein bisschen Klavier dabei ist.
Ein solches Album, das von den Chören am Anfang mal abgesehen ganz genau das bietet was die Fans erwarten, birgt natürlich keine Überraschungen. Dafür haben Xandria ihren bekannten Stil aber erneut tadellos umgesetzt. Das gilt für den hochwertigen Gesang genauso wie für die lupenrein gespielten Instrumente. Hier sind vor allem die knackigen Gitarrensoli hervorzuheben, die so auch bei mancher Power-Metal-Band vorkommen könnten.
Gut stehen Xandria erneut auch bei der Komposition dar. So liefert die Band durchgehend schöne Melodien und auch so manchen griffigen Refrain. Mit diesen und dem hohen Maß an Abwechslung zeigt „Sacrificium“ auch bei fast 70 Minuten Laufzeit keine Ermüdungserscheinungen.
Fazit
„Sacrificium“ ist trotz neuer Sängerin ein Album, das für Xandria absolut typisch ist – sowohl vom Stil her als auch von der gelungenen Umsetzung.
Punkte: 8 / 10
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de
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