Am Samstag, dem 15.12.2007, fand in der Illipse in Illingen das X-Mas Hexentanz Festival statt.
Geplant war der weihnachtliche Ableger des großen Sommerfestivals mit den Bands Ensiferum, Korpiklaani, Battlelore, Chthonic und Insania.
Ensiferum und Battlelore traten jedoch nicht auf.
Ob das Festival im Sande verlief oder trotzdem noch zu retten war, erfahrt ihr in diesem Bericht.
Ensiferum, Korpiklaani, Battlelore, Chthonic, Insania.
Dieses Lineup brachte an diesem Samstagabend die Besucher in die Illipse. Doch schon vor dem Einlass kam für die Ensiferum-Fans die Hiobsbotschaft: Der Headliner musste wegen einem Krankheitsfall in der Band ausfallen.
Dass die Musiker von Ensiferum trotz der Absage ihres Auftrittes in der Illipse vor Ort waren und für Autogramme zur Verfügung standen, besänftigte die Fans der Band nur wenig: Die Stimmung war enttäuscht bis gereizt.
Einige der Fans, die eben hauptsächlich wegen Ensiferum das Festival besuchen wollten, drehten sogar noch in der Türschwelle um, wollten vom Festival nichts mehr wissen und machten sich wieder auf den Weg nach Hause.
Man kann sich denken, dass die Tatsache, dass die finnische Metal-Band Battlelore ebenfalls nicht spielen würde, die Stimmung nicht gerade wieder anhob.
Battlelore waren zuvor halb offiziell als eine Art Überraschungsact angekündigt worden, konnten nun aber nicht anwesend sein.
Der Grund hierfür kann an dieser Stelle nicht verraten werden. Es sei nur so viel gesagt, dass es weder die Schuld der Band noch des Konzertveranstalters war.
Innerhalb von zehn Minuten hatte sich also die Zahl der auftretenden Bands von fünf auf drei reduziert.
Für die Gäste, die trotz den Absagen aus dem Abend das Beste machen wollten, begann das dezimierte Festival um 20:15 Uhr mit Insania.
Die aus Stockholm stammende Metal-Band erinnerte mit teils sehr hohem, immer melodischem Gesang und einem Keyboard als Hintergrundinstrument teilweise stark an Bands wie Edguy.
Beim Publikum kamen die fünf Musiker durchaus gut an. Der Sänger der Band hatte sich im Vorfeld offensichtlich einige Brocken Deutsch angeeignet und plauderte ein wenig mit den Zuhörern.
Nach 40 Minuten Spielzeit beendeten Insania ihren Auftritt und räumten um kurz vor 21 Uhr die Bühne für eine Umbaupause.
Auf diese Umbaupause folgte um 21:15 Uhr die wohl ungewöhnlichste Band des Abends: Chthonic.
Chthonic sind eine Black-Metal-Band aus dem fernen Taiwan und gaben den Festivalbesuchern kräftig auf die Ohren.
Mit ordentlich Druck und spielerisch sehr gut donnerten die Asiaten dem Publikum entgegen. Dieses zeigte sich gleichsam überrascht wie begeistert.
Mitteleuropäischen oder skandinavischen Black-Metal-Vertretern stehen Chthonic scheinbar in nichts nach.
Eine exotische Anreicherung erfährt die Musik der Band durch die Werwendung eines chinesischen Folklore-Streichinstrumentes.
Absolut kurios und mit jeder Menge Energie waren Chthonic für viele wohl die Überraschung des Abends.
Das Publikum verabschiedete die Band um kurz nach 22 Uhr mit tosendem Applaus.
Als dritte und aus genannten Gründen letzte Band des Abends spielte die beliebte Folk-Metal-Gruppe Korpiklaani aus Finnland.
Um 22:30 Uhr betraten die sechs Finnen mit ihrem Stück “Wooden Pints” die Bühne und heizten dem halbvollen Saal sogleich ein.
Frohgelaunt und voller Elan boten Korpiklaani neben bekannten Stücken auch Lieder ihres kommenden Albums dar. Diese kamen gut an, die Höhepunkte des Auftritts lagen aber bei beliebten “Klassikern” wie “Journey Man” oder “Tulikokko”.
Bei Party-Hymnen a la “Beer Beer” bebte die Halle und selbst für Träger von Ensiferum-Shirts schien der Ausfall des Headliners für eine Weile vergessen zu sein.
Um 23:40 Uhr war dann aber leider alles vorbei.
Die drei anwesenden Bands lieferten allesamt eine gute Vorstellung und gestalteten den Abend durchaus lohnenswert.
Insgesamt nur knapp drei Stunden Spielzeit – die drei Bands behielten ihre wegen geplanten fünf Bands vergleichsweise kurze Spielzeit bei – und der Ausfall von Battlelore, vor allem aber Ensiferum, verpassten dem eigentlich schönen Abend für viele Besucher aber leider einen bitteren Beigeschmack.
Insania, Chthonic und Korpiklaani hinterließen im Publikum einen bleibenden Eindruck, viele Besucher hoffen aber verständlicherweise stark auf das Nachholen des Ensiferum-Konzertes.
Festivalbericht: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de
Hinweis: Die Fotogalerie zu diesem Konzert ist aufgrund technischer Umbaumaßnahmen im Jahr 2013 nicht mehr online.