Eisregen: Ärger über Konzertabsage in Bayern

Im bayerischen Memmingen hätte am 15. Oktober ein Konzert der Dark-Metal-Band Eisregen stattfinden sollen.

Hätte. Auf Bestreben von CSU-Stadtratsvertretern wurde die Veranstaltung nämlich abgesagt. Den im Kulturzentrum Kaminwerk geplanten Auftritt von Eisregen, deren unbestreitbar morbide Texte schon zur Indizierung mehrerer Alben der Band geführt haben, hielten diese für nicht hinnehmbar.

Schon im Vorfeld gaben die CSU-Vertreter Stefan Gutermann und Maria Schmölzing einer Lokalzeitung zu Protokoll: “Es kann nicht sein, dass eine Gruppe, deren CDs mehrfach auf dem Index der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien gesetzt sind, in einem als Jugendkulturzentrum konzipierten Haus eine Auftrittsgelegenheit bekommt.”

Richtig ist: Eisregen haben seit Aufnahme ihrer musikalischen Tätigkeit auch durch die Provokation mit Gewalttexten Aufmerksamkeit gesucht und gefunden. Richtig ist aber auch: Geplant war – wie dies oft der Fall ist – eine jugendfreie Show ohne indizierte Musikstücke.

So sprachen sich sowohl der Vorstand des Kaminwerks, Matthias Ressler, als auch Memmingens Oberbürgermeister Ivo Holzinger (SPD) nachdrücklich für das Stattfinden des Konzertes aus.

Nach Darstellung von Eisregen-Sänger Michael Roth drohte die CSU dem Kaminwerk jedoch mit der Beschneidung der Fördermittel. Aus diesem Grund musste der Auftritt –  der Fürsprache des Oberbürgermeisters zum Trotz – abgesagt werden.

Eisregen-Sänger Roth sieht darin eine “unverhohlene Erpressung”. Die Debatte ist im Gange.

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Konnten nicht in Memmingen auftreten: Eisregen