4. Mittelalter Rock Festival, Illingen – 1.3.2008, Bericht

Am 1.3.2008 ging das jährlich stattfindende Mittelalter Rock Festival in Illingen in die vierte Runde.

Dieses Mal mit dabei waren Coppelius, Anna Kränzlein, die Letzte Instanz mit ihrem Akustikprogramm und – wie schon 2006 – Tanzwut.

Ob sich der Besuch des Festivals lohnte, erfahrt ihr in diesem Konzertbericht.

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Auch in diesem Jahr fand das Mittelalter Rock Festival wieder in der Illipse, dem markanten Veranstaltungsgebäude in Illingen, statt.

Einlass war an diesem 1. März um 19 Uhr. Den Konzertabend eröffneten um 20:15 Uhr Coppelius mit ihrem Stück „Transylvania“. Die fünf im Stile des 19. Jahrhunderts gekleideten Herren, die – umsorgt von ihrem treuen Diener Bastille – mit Klarinetten, Kontrabass, Cello und Schlagzeug eine sehr eigene Art von Metal spielen, wurden vom Publikum auch sogleich gut empfangen.

Spätestens bei den folgenden Stücken „Schöne Augen“ und „Operation“ hatten die adretten Herren den gut gefüllten Konzertsaal ganz auf ihrer Seite. Das Markenzeichen von Coppelius – der Zylinderhut – war, wie bei den Konzerten der Band üblich, auch beim Mittelalter Rock Festival im Publikum öfters anzutreffen.

Immer wieder gerne gesehen waren auch in Illingen Showelemente wie die Absinthverkostung des Dieners Bastille oder das Solo des Schlagzeugers Nobusama beim Stück „Time-Zeit“, die sich als wiederkehrende Elemente eines jeden Coppelius-Konzertes etabliert haben.

Bei Stücken wie „Phantom Of The Opera“ herrschte Hochstimmung im Saal. Der Auftritt von Coppelius war sehr gelungen und das Publikum ließ die Band, nachdem sie das Stück „Surely“ als Zugabe (bzw. „Da Capo“) gespielt hatte, nur ungerne von der Bühne weichen.

Nachdem sich die Herren um etwa 21:30 Uhr zurückgezogen hatten, folgte eine kurze Umbaupause.

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Anna Kränzlein in ihrem Element

Um etwa 21:50 Uhr betrat dann Anna Kränzlein die Bühne.

Bekannt als Geigerin von Schandmaul, trat sie nun zum ersten Mal mit ihrem Soloprojekt in unserer Region auf.

Begleitet wurde sie dabei von den Letzte-Instanz-Musikern Specki T.D. (Schlagzeug) und Michael Ende (E-Bass). Musikalisch gestaltete sich der 25minütige Kurzauftritt sehr abwechslungsreich. Anna Kränzlein nahm die Zuhörer mit auf eine Gradwanderung zwischen modernen Klängen und Folklore. Stellenweise erinnerte das Gespielte sogar an Polka.

Neben ihrer Geige setzte Anna Kränzlein auch eine Drehleier ein. Die Publikumsreaktionen auf ihren Auftritt waren durchaus positiv.

Um 22:15 räumte Anna Kränzlein dann für eine zehnminütige Umbauphase die Bühne, trat nach dieser aber mit der letzten Instanz wieder auf.

Die Letzte Instanz spielte nämlich im Zeichen ihres Akustik-Albums „Das weisse Lied“ ein rein akustisches Set, für dessen Umsetzung neben den Letze-Instanz-Künstlern selbst eben auch Geigerin Anna Kränzlein und des weiteren Subway-to-Sally-Geigerin Frau Schmitt und Jesus-on-Extasy-Pianistin Ophelia Dax auf der Bühne Platz nahmen.

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Auf Akustik-Tour: Die Letzte Instanz

Die Akustik-Darbietung der Letzten Instanz umfasste neben eigens für „Das weisse Lied“ geschriebenen Stücken auch akustische Neuauflagen älterer Instanz-Stücke, so zum Beispiel „Kalter Glanz“ oder „Jeden Morgen“. Im Publikum fand der akustische Auftritt der Band Anklang.

Immer wieder zeigten sich die Zuhörer textkundig und sangen mit. An den Publikumsreaktionen ablesen konnte man auch, dass der Verzicht auf elektrisch verstärkte Instrumente die Beigeisterungsfähigkeit seitens der Letzten Instanz keineswegs minderte.

Mit „Rapunzel“ als letztem Stück, verließ die Band kurz nach 23:45 Uhr die Bühne.

Die nun folgende, über 50 Minuten lange Umbaupause zehrte beim Blick auf die Uhr etwas an den Nerven,.

Tanzwut betraten nämlich erst um 0:40 Uhr die Bühne.

Dafür jedoch legten sie gleich so richtig los und liefen im Konzertverlauf zur Bestform auf.

Nach den zwei vorhergegangenen, eher ruhigen Auftritten wurde es nun richtig heiß. Zu Stücken wie „Ihr wolltet Spaß“, „Der Arzt“, „Schattenreiter“ oder „Vulkan“ feierte die Menge die außerordentlich gut aufgelegte Gruppe rund um den markanten Frontmann Teufel.

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Begeisterten zu später Stunde die Menge: Tanzwut

Zwar lichteten sich spätestens ab 1:30 Uhr uhrzeitbedingt merklich die Reihen der Festivalbesucher, der Stimmung im Saal tat dies jedoch keinen Abbruch.

Tanzwut wussten mit ihrer energiegeladenen Darbietung durchweg zu beigeistern.

Dabei stellten vor allem jene Musiker der Gruppe, die die Mittelalter-Instrumente spielen, wieder einmal unter Beweis, dass sie auf ihrem Gebiet technisch ganz zweifellos zu den besten gehören.

Ich persönlich machte mich um kurz vor 2 Uhr auf die Heimfahrt, auch wenn bestimmt noch das ein oder andere Stück gespielt worden ist.

Auch die vierte Auflage des Mittelalter Rock Festivals war absolut lohnenswert.

 

Konzertbericht: Stefan Frühauf, stefan(at)dark-festivals.de

 

Hinweis: Die Fotogalerie zu diesem Konzert ist aufgrund technischer Umbaumaßnahmen im Jahr 2013 nicht mehr online.