Am Sonntag, dem 27. Dezember 2009 war es wieder soweit und Coppelius gaben ein Konzert in der Kammgarn Kaiserslautern.
Das Auftreten der ungewöhnlichen Formation, die sich für ihre moderne Musik kammermusikalischer Instrumente bedient, ist in den Hallen der Kammgarn mittlerweile zu einem ebenso routinierten wie willkommenen Ereignis geworden. Den Konzertabend fasst der folgende Bericht zusammen.
Auf den Tag zehn Monate nach ihrem letzten Auftritt in Kaiserslautern waren Coppelius wieder in der Kammgarn zu sehen. Beim letzten Mal brachte die sechsköpfige Gruppe (beziehungsweise fünf plus den Butler Bastille) ein neues Album mit in die Pfalz, dieses Mal hatten die Zylinderträger ein Kamerateam im Gepäck, welches das Konzert aufzeichnete.
Pünktlich um 20 Uhr kehrte Leben auf der Bühne ein, als Butler Bastille vor die zahlreich erschienenen Konzertbesucher trat. Dieser wuselte zunächst in der Szenerie umher und drehte dann wie gewohnt an dem im Bühnenbild zu sehenden alten Kofferradio, bis er dort das Konzertintro von Coppelius gefunden hatte.
Zu diesem trat die KammerCore-Band dann auf die Bretter und wurde sogleich vom Publikum Willkommen gehießen. Coppelius stimmten das akustische „Transylvania“ an und konnten sich dem Anklang der Menge sofort Gewiss sein. Nach dem durch Iron Maiden bekannt gewordenen Stück ging es mit „Der Advokat“ weiter. Beim darauf folgenden „Schöne Augen“ oder spätestens bei der sich bald anschließenden „Operation“ sangen die Anwesenden kräftig mit und zeigten sich einmal mehr textsicher.
Im weiteren Fortgang des Konzertes gaben Coppelius unter anderem „Charlotte the Harlot“ und „Lilienthal“ zum Besten. Die Konzertbesucher waren durchgehend von der Vorstellung angetan, Längen oder Durchhänger ließen die Herren nicht einmal im Gedanken aufkommen.
Vor der Darbietung des Stücks „Das Amulett“ wurden die Anwesenden gebeten, sich hinzusetzen und im Anschluss an das Lied auf Applaus zu verzichten. Die Fans kamen der Aufforderung nach und setzen sich auf den Boden. Bastille überwachte mit Argusaugen die Einhaltung des Beifallverbotes. Im Anschluss bemühte sich allen voran Klarinettist und Sänger Comte Caspar redlich um ein geordnetes und gleichmäßiges Händeklatschen im Publikum, das als Auftakt zum Stück „Rightful King“ dienen sollte.
Nach „Phantom of the Opera“ und „I get used to it“ waren anderthalb Stunden Spielzeit verstrichen und Coppelius verließen die Bühne. Laute „Da Capo“-Rufe, die auf Coppelius-Konzerten anstelle von Zugabe zu hören sind, ließen die Musiker mit „Time-Zeit“ zurückkehren. Während ihrer insgesamt vier Lieder andauernden Zugabe gaben Coppelius noch einmal alles. Gleich wähernd „Time-Zeit“ warf sich Bastille in die Menge und ließ sich über die Köpfe seiner Fans reichen.
Als das bei diesem Stück obligatorische Solo von Schlagzeuger Nobusama erklang, war Bastille auf die Bühne zurückgekehrt und versorgte das Publikum mit Salzbrezeln. Zum Stück „Murders in the Rue Morgue“ baten Coppelius eine Reihe langhaariger Fans zum Headbangen auf die Bühne, die dieser Aufforderung auch gerne folgten.
Mit „1916“ erklang dann das letzte Stück des Abends, zu dem sich die Fans erneut hinsetzten. Um 22 Uhr endete das Konzert dann unter großem Jubel für Coppelius. Bastille dankte noch der Crew und dem Publikum und verabschiedete die Fans.
Coppelius in der Kammgarn – wieder einmal sehr gelungen!
Konzertbericht: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de