Am Samstag, dem 29.3.2008, spielte die Pagan-Folk-Gruppe Faun in der Kammgarn in Kaiserslautern.
Bei dem Konzert handelte es sich um den ersten Auftritt der Band in unserer Region nach ihrem erst kurz zuvor vollzogenen folgenreichen Besetzungswechsel. Mit diesem ging auch eine nicht unwesentliche Veränderung des Klangs der Band einher.
Wie die Darbietung in neuer Besetzung ankam und ob sich der Besuch des Konzertes lohnte erfahrt ihr in diesem Konzertbericht.
Als pünktlich um 20 Uhr Faun-Sänger Oliver, besser bekannt als SaTyr, die Bühne betrat, war die Kasino genannte Konzerthalle der Kammgarn bereits gut gefüllt. SaTyr kündigte dem Publikum die Vorgruppe Dornenreich an – eine Ehre, die nicht jeder Vorband zuteil wird.
Bei dem aus Österreich stammenden Duo Dornenreich handelt es sich eigentlich um ein Black- und Dark-Metal-Projekt. In jüngerer Vergangenheit, wie auch nun als Vorband von Faun, war die Gruppe jedoch verstärkt mit einem Akustik-Programm aktiv. So betraten die beiden Musiker lediglich mit einer Violine beziehungsweise einer Akustikgitarre und einem Fußschellenband ausgestattet die Bühne.
Während die deutschsprachigen, meist minimalistisch gehaltenen Texte überwiegend beinahe flüsterartig gesungen wurden, gestaltete sich der Instrumenteneinsatz offensiver. Dem Eindruck des Konzertes nach formt die Beschränkung auf akustische Instrumente und die flüsterähnliche Gesangsdarbietung Dornenreich also nicht zu einer stillen Folklore-Gruppe – ganz wie man es von einem Akustik-Projekt einer Black-Metal-beeinflussten Band erwartet.
Gespielt wurden unter anderem akustische Interpretationen teils über zehn Jahre alter Dornenreich-Stücke, aber auch Lieder des kommenden Albums “In Luft geritzt”. Der Auftritt von Dornenreich gestaltete sich gut, wenn auch mangels Abwechslungsreichtum etwas eintönig. Die Publikumsreaktionen waren jedoch durchaus positiv, sodass das Duo noch eine Zugabe zum Besten gab bevor es um 20:45 Uhr die Bühne wieder räumte.
Nach einer Umbauphase war es um 21 Uhr dann Zeit für Faun. Als die fünf Musiker mit “Lupercalia” die Bühne betraten, bereitete ihnen das Publikum sogleich einen gebührenden Empfang. Mit “Rosmarin” und “Satyros” zog die Band ihre Zuhörer dann weiter in ihren Bann. Die Menge zeigte sich von Anfang an begeistert.
Schnell wurde ersichtlich, dass die vorhergegangene Besetzungsänderung den Sound von Faun maßgeblich beeinflusst hatte. Während die aus der Band ausgestiegene Musikerin Elisabeth Pawelke Drehleier spielte, ist das Instrument ihrer Nachfolgerin Sandra Elflein die Geige. Diese verändert den Klang von Faun zwar, jedoch ohne diesen als solchen unkenntlich zu machen.
Ebenso schnell wie klar wurde, dass durch die neue Faun-Musikerin und ihr Instrument eine Änderung in Klang von Faun erfolgt war, wurde nämlich auch klar, dass Sandra Elflein und ihre Geige sich gut in das Klangkonzept von Faun einzufügen vermochten. Die Publikumsreaktionen gaben ihr dabei Recht.
Neben der durch das neue Bandmitglied eingebrachten Geige gab es in Kaiserslautern auch noch ein weiteres Novum im Instrumentarium von Faun zu sehen: Rüdiger Maul, bisher der Herr über verschiedene Perkussionsinstrumente, spielte nun auch an einem vollwertigen Schlagzeug.
Im weiteren Konzertverlauf zeigte sich die Band konstant gut aufgelegt. Stücke wir “Egil Saga” oder “Andro” quittierte das Publikum mit großem Beifall. So verwunderte es auch nicht, dass das Publikum Faun auch nach der Zugabe – “Wind & Geige” und “Ne Aludj El” – nicht von der Bühne gehen lassen wollten.
Mit “Rad” gaben Faun daraufhin noch eine zweite Zugabe und zogen sich unter begeistertem Applaus um 22:40 Uhr zurück.
Der Besuch des Konzertes an diesem Abend war lohnenswert. Faun lieferten eine sehr gute Vorstellung und stellten unter Beweis, dass sie auch nach den erfolgten musikalischen Veränderungen nichts an ihrer Faszination verloren haben.
Konzertbericht: Stefan Frühauf, stefan(at)dark-festivals.de
Hinweis: Die Fotogalerie zu diesem Konzert ist aufgrund technischer Umbaumaßnahmen im Jahr 2013 nicht mehr online.