Versengold: Sänger nach Statement beworfen

Die deutsche Folk-Band Versengold äußert sich öfter antifaschistisch und teilt mitunter auch gegen rechtspopulistische Parteien aus. Am Freitagabend kam es dabei auf dem Schlosshof Festival in Höchstadt an der Aisch zu einem unschönen Vorfall.

Nachdem er das Lied „Braune Pfeifen“ angesagt hatte, das eben diese Thematik behandelt, wurde Sänger Malte Hoyer mit einem metallenen Benzinfeuerzeug beworfen. „Es sollte mich wohl verletzten, hat mich glücklicherweise nicht getroffen“, teilte der Sänger in einem Kurzvideo mit.

Die Band möchte es nun „symbolisch zurückwerfen“ und hat ihre Fans nach Vorschlägen für eine Gravur des Feuerzeugs gefragt. Auf Facebook sind zur Stunde bereits hunderte Wortmeldungen eingegangen. Häufig ist dabei der Vorschlag zu lesen, das Feuerzeug zugunsten einer Anti-Rechts-Organisation zu versteigern.

Dem Schlosshof Festival, das gegen unrühmliche Aktionen Einzelner ebenso wenig gefeit ist wie jede andere Veranstaltung, machen Versengold natürlich keinen Vorwurf. „Danke Schlosshof Festival! Danke für die Party, fürs Mitfeiern, fürs Singen und auch fürs stabil bleiben trotz ein paar Idioten“, schreibt die Band auf Facebook.

Malte Hoyer

Großveranstaltung ab 1.000 Personen

Vorgestern waren aufgrund der Coronavirus-Pandemie Großveranstaltungen bis zum 31. August untersagt worden. Dass Wacken und co. nicht stattfinden würden, war von diesem Moment an klar. Unsicherheit herrschte im Bezug auf mittelgroße Festivals, denn die Definition einer Großveranstaltung blieb den jeweiligen Bundesländern überlassen.

Nordrhein-Westfalen hat nun die Regelung getroffen, dass eine Großveranstaltung ab 1.000 Besuchern vorliegt. Dies teilte das Castle Rock Festival mit und bezieht sich dabei auf eine Mitteilung des nordrhein-westfälischen Gesundheitsministeriums. Mit dem Castle Rock Festival hat nun auch die Absagewelle der mittelgroßen Festivals ihren Lauf genommen. Das Mülheimer Festival wird um ein Jahr verschoben und will dann genau das Lineup aufbieten, das nun ausgefallen ist.

Weitere Festivalabsagen aus Nordrhein-Westfalen werden bald erwartet. Es ist davon auszugehen, dass andere Bundesländer dem Beispiel Nordrhein-Westfalens folgen. Die Grenze von 1.000 Besuchern entspricht den Regelungen, die verschiedene Bundesländer zu Beginn der Coronakrise getroffen hatten. So werden derzeit auch bereits mittlere Festivals außerhalb von Nordrhein-Westfalen abgesagt, zum Beispiel das Metal Frenzy Open Air in Sachsen-Anhalt.

Andere Festivals vom Neuborn Open Air in Rheinland-Pfalz bis zum Schlosshof Festival in Bayern haben Stellungnahmen angekündigt. Die Besuchergrenze von 1.000 Personen wird außerdem auch größere Hallenkonzerte betreffen.

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Castle Rock Festival