Bullhead City plant mit 20.000 Fans

Nachdem die Veranstalter des Wacken Open Airs ihr Festival schon zum zweiten Mal aufgrund der Pandemie absagen mussten, liefen seither die Planungen für eine Ersatzveranstaltung. Vor drei Wochen wurde bekannt, dass diese Bullhead City heißen wird und im September ein coronagerechtes Open Air nach Wacken bringen soll.

Heute sind die Rahmenbedingungen bekannt gegeben worden. Die wichtigste Nachricht ist, dass das Festival größer wird als viele erwartet haben. So rechnen die Veranstalter damit, 20.000 Gäste pro Tag auf das Gelände lassen zu können. Bei einer positiven Entwicklung der Pandemie könne die Kapazität vielleicht sogar noch erhöht werden.

Das Festival soll dabei auch Personen aus dem Ausland offen stehen, sofern im September gültige Einreiseregeln nicht dagegen sprechen. Es wird davon ausgegangen, dass alle Festivalbesucher entweder geimpft, genesen oder negativ getestet sein müssen. Dies soll durch eine Ticketpersonalisierung sicher gestellt werden, die an einen entsprechenden Nachweis geknüpft ist.

Viele Planungen seinen aufgrund der Dynamik der Pandemie heute noch nicht final. Dennoch wagten die Veranstalter eine weitere Prognose, die für manchen Metal-Fan nicht ganz unbedeutend sein dürfte: „Der Genuss von Alkohol wird nach gegenwärtigem Stand ohne Einschränkungen erlaubt sein.“

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Wacken-Besucher 2019

Auch Bang Your Head muss absagen

Die meisten größeren Metal Open Airs haben ihre diesjährige Auflage bereits abgesagt, nun folgt auch das Bang Your Head Festival. Mit unter anderem Saxon und Epica hätte es vom 15. bis zum 17. Juli in Balingen stattfinden sollen.

Die Veranstalter hatten bereits durchblicken lassen, dass kaum noch Hoffnung für das diesjährige Festival besteht, wollten vor einer Absage aber die neue Corona-Verordnung des Landes Baden-Württemberg abwarten. Eben diese liegt nun vor. Zum vorgesehenen Zeitpunkt des Festivals werden in Baden-Württemberg selbst bei niedriger Inzidenz nur Open Airs mit maximal 1.500 Personen zulässig sein.

Diese Größenordnung reicht für das Bang Your Head Festival nicht aus. Das gesamte Festival wird daher um ein weiteres Jahr verschoben und soll nun vom 14. bis zum 16. Juli 2022 stattfinden. Die Veranstalter möchten das gesamte bestätigte Lineup soweit möglich für den Ersatztermin erhalten.

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Saxon

Feuertal verschiebt erneut

Manches kleine Festival findet mit Auflagen statt, die wirklich großen müssen ausfallen: So sieht die Lage im Pandemiesommer 2021 aus. Für die Organisatoren viele mittelgroßer Festivals stellt sich dagegen weiter die bange Frage: Durchführung oder Absage?

Die Veranstalter des Feuertal Festivals in Wuppertal haben sich heute für die Absage entschieden. Das Folk- und Mittelalter-Rock-Festival hätte mit schätzungsweise 2.000 bis 2.500 Personen am 28. August stattfinden sollen – wenige Tage zu früh um von der Ausfallabsicherung der Bundesregierung zu profitieren.

Das gesamte Festival ist nun um ein weiteres Jahr auf den 27. August 2022 verschoben worden. Fiddler’s Green werden dabei Schandmaul ersetzen, der Rest des Lineups bleibt gleich.

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Feuertal Festival (2013)

Mera Luna sagt ab

Während erste kleine Festivals wieder stattfinden, haben die wirklich großen Musikveranstaltungen pandemiebedingt noch immer das Nachsehen. Nachdem von A wie Amphi bis W wie Wacken zahlreiche Großkonzerte zum zweiten Mal abgesagt worden sind, hatten viele auch bereits mit einer Absage des M’era Luna gerechnet.

Dessen Veranstalter haben es heute offiziell gemacht: Das Festival, das Anfang August wie gewohnt in Hildesheim über die Bühne gehen sollte, findet nicht statt. Den Veranstaltern bereite vor allem die Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus Sorgen. Weiter heißt es in der Stellungnahme: „Eine Festivaldurchführung wäre deshalb aktuell nur unter erheblichen Einschränkungen möglich, die das Festival in unserer Auffassung nicht zu dem machen würde, was es sein sollte.“

Das M’era Luna Festival, das verschiedene Musikgenres der Schwarzen Szene abdeckt, wird daher erneut um ein Jahr verschoben. Stattfinden soll es nun am 6. und 7. August 2022.

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M’era Luna Festival

Wacken: So sieht die Ersatzveranstaltung aus

Die Corona-Pandemie zieht nun schon im zweiten Jahr eine Schneise der Verwüstung durch die Festivallandschaft. Auch das Wacken Open Air als bekanntestes Metal-Festival der Welt blieb nicht verschont. Schon bei der Absage hatten die Organisatoren jedoch angekündigt, eine an die Pandemielage angepasste Veranstaltung für September zu planen.

Seit heute ist bekannt, was konkret zu erwarten ist: Unter dem Namen Bullhead City findet vom 16. bis zum 18. September zum ersten Mal ein pandemiegerechtes Festival in Wacken statt. An drei eigenständigen Festivaltagen wird Programm auf mehreren Bühnen geboten. Mit dabei sind unter anderem Nightwish, Blind Guardian, Doro und Powerwolf.

Es wird ein Hygienekonzept geben und eine Begrenzung der Zuschauerzahl. Wie viele Besucher genau teilnehmen können, ist derzeit noch nicht bekannt. Die Kapazität der Veranstaltung werde noch gemeinsam mit den zuständigen Behörden festgelegt. Ende Juni / Anfang Juli soll der Vorverkauf starten.

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Nightwish (Wacken 2018)

Mahlstrom Open Air findet statt

Während viele große Festivals auch ihre diesjährige Auflage bereits absagen mussten, gibt es nun zumindest für die kleinen Hoffnung. So haben die Veranstalter des Mahlstrom Open Airs (15. bis 17. Juli in Holzappel) nun klargestellt: Wir finden statt!

Man habe „gemeinsam mit den Behörden einen Weg gefunden, das Festival mit bis zu 500 Gästen stattfinden zu lassen“. Natürlich gibt es dabei Auflagen und auch einige Unabwägbarkeiten. So wird der Campingplatz nur geöffnet sein, wenn die Corona-Indzidenz im Rhein-Lahn-Kreis auch zum Zeitpunkt des Festivals noch unter 50 liegt.

Auch gibt es natürlich ein Worst-Case-Szenario: „Sollten die Inzidenzzahlen wieder in die Höhe schnellen (…), müssen wir die Veranstaltung gegebenenfalls kurzfristig absagen.“ Danach sieht es im Moment aber nicht aus und in fünf Wochen ist es auch schon soweit.

So hat das Mahlstrom Open Air derzeit die besten Chancen, das erste Metal-Open-Air in Rheinland-Pfalz zu werden, das dieses Jahr auch tatsächlich stattfindet. Weitere Informationen zum Festival findet ihr unter mahlstrom-openair.de .

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Camper beim Mahlstrom Open Air 2019

Summer Breeze fällt aus

Mit dem Summer Breeze Festival ist das nächste große Metal-Open-Air der Corona-Pandemie zum Opfer gefallen. Es hätte im August in Dinkelsbühl stattfinden sollen. Im Hinblick auf Corona gingen die Veranstalter einen anderen Weg als viele andere Festival-Organisatoren. Während andere Veranstalter frühzeitig absagten und eine Durchführung von Festivals unter Hygieneauflagen für praktisch unmöglich hielten, stellte sich das Team des Summer Breeze auf eine Durchführung unter Pandemiebedingungen ein.

Im April hatten die Organisatoren daher ein Hygienekonzept für das Festival bei den zuständigen Behörden eingereicht. Von Anfang an wurde kommuniziert, dass mit der Bestätigung des Hygienekonzepts die Durchführung des Festivals steht oder fällt.

Ob das Konzept der Veranstalter förmlich abgelehnt wurde, ist zur Stunde offen. Die erhoffte Bestätigung ist jedenfalls ausgeblieben. So zeigen sich die Veranstalter in einer heute veröffentlichten Stellungnahme enttäuscht. Das Konzept sei lediglich „von Tisch zu Tisch geschoben“ worden und dem Team des Summer Breeze sei „jeder konstruktive Austausch verwehrt“ geblieben.

Die Stadt Dinkelsbühl und die Gemeinde Wittelshofen werden von der Kritik ausdrücklich ausgenommen. Den Bundes- und bayerischen Landesbehörden bescheinigen die Veranstalter dagegen eine „Schockstarre“ im Hinblick auf Corona. Auch sei die Chance vertan worden, mit der Durchführung von Festivals Impfanreize für jüngere Bevölkerungsteile zu schaffen.

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Verhinderter Headliner: Amon Amarth

Auch dieses Jahr kein Wacken

Lange war es zu befürchten, jetzt ist es offiziell: Das Wacken Open Air findet auch dieses Jahr nicht statt. Die Veranstalter haben das bekannteste Metal-Festival der Welt heute abgesagt. Nach der coronabedingten Pause 2020 hätte es dieses Jahr eigentlich am letzten Juli-Wochenende stattfinden sollen. Entgegen der im Frühjahr getroffenen Prognose des Ministerpräsidenten wird daraus nichts.

In einer Stellungnahme teilten die Veranstalter Thomas Jensen und Holger Hübner mit, dass ihnen durch den internationalen Charakter des Festivals keine andere Wahl geblieben sei: „Selbst wenn wir veranstalten könnten, könnten doch viele Menschen durch die andauernden Reiseeinschränkungen nicht kommen. Wir sind ein internationales Festival, aus über 80 Nationen reisen die Leute nach Wacken an. Ein Wacken Open Air, das ist ein Festival für die ganze Welt und dafür benötigen wir offene Grenzen ohne Quarantäne und wir brauchen Sicherheit für alle beteiligten Personen.“

Weiter bedankten sich die Veranstalter bei ihren geduldigen Fans und auch bei allen involvierten Politikern und Behörden. Auch wenn das Ziel nicht erreicht worden ist, hätten diese „hart daran gearbeitet, das Festival Ende Juli zu ermöglichen“. Das nächste Wacken Open Air findet nun vom 4. bis zum 6. August 2022 statt. So ganz ohne Festival muss der Ort Wacken dieses Jahr aber womöglich doch nicht auskommen. Die Wacken-Organisatoren planen eine an die Pandemielage angepasste Veranstaltung im September.

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Wacken Open Air

Sonderfonds für Kulturveranstaltungen

Die Bundesregierung hat die Einrichtung eines Sonderfonds für Kulturveranstaltungen beschlossen. Auf der Internetseite des Bundesfinanzministeriums heißt es, dass „der Wiederbeginn des kulturellen Lebens immer noch mit pandemiebedingten Unsicherheiten verbunden ist“ und der Sonderfonds eben diese abfedern soll.

Der Fonds, der bis zu 2,5 Milliarden Euro bereitstellen soll, setzt dabei auf zwei Mechanismen. Erstens wird es eine Wirtschaftlichkeitshilfe für kleinere Veranstaltungen geben, die aufgrund der Hygieneauflagen nur vor reduziertem Publikum stattfinden können. Hiervon profitieren ab dem 1. Juli Veranstaltungen mit bis zu 500 und ab dem 1. August mit bis zu 2.000 Personen.

Zweitens wird eine Ausfallabsicherung für größere Veranstaltungen eingeführt. Dabei geht es um Veranstaltungen ab 2.000 Personen, die für die Zeit ab dem 1. September geplant werden. Im Fall einer pandemiebedingten Absage, Teilabsage, Verschiebung oder Reduzierung der Teilnehmerzahl übernimmt der Fonds dann bis zu 80 % der durch die Maßnahme verursachten Kosten.

Bundesfinanzminister Olaf Scholz bezeichnete den Sonderfonds als „das größte Kulturförderprogramm seit Gründung der Bundesrepublik“.

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Musikfestival

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Amphi Festival sagt ab

Sinkende Corona-Inzidenzen und der stetige Impffortschritt wecken derzeit bei vielen Musikfans die Hoffnung, dass es in der zweiten Jahreshälfte doch noch etwas mit der Festivalsaison werden könnte. Seit heute ist klar, dass sich diese Hoffnung für die Freunde des Amphi Festivals nicht erfüllt.

Die Veranstalter haben bekannt gegeben, dass das bekannte Szene-Festival am Kölner Tanzbrunnen auch dieses Jahr nicht stattfinden wird. Geplant war es für den 24. und 25. Juli. Eine Durchführung hat das Veranstalter-Team demnach zwar für möglich gehalten, das aber „nur mit massiven Einschränkungen“.

Die Sicherheit aller Teilnehmer habe oberste Priorität. Die hierfür nötigen Maßnahmen stünden für die Veranstalter aber „im totalen Widerspruch zu dem Erlebnis, das wir euch mit dem Amphi Festival bieten wollen“.

Neuer Festivaltermin ist der 23. und 24. Juli 2022. Die Begleitveranstaltungen Pre-Party und Call The Ship To Port sind ebenfalls verschoben worden und finden am 22. Juli nächsten Jahres statt.

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Amphi Festival